Airbag

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Airbag-Einheit aus 1997

Funktion

Der Airbag (englisch wörtlich für Luftbeutel / Luftsack) oder SRS (Supplemental Restraint System) manchmal auch Prallkissen genannt, ist Teil des Insassenrückhaltesystem im T4. Er wird bei einem Unfall aufgeblasen und dämpft den Aufprall des Insassen auf harte Fahrzeugteile wie das Lenkrad oder das Armaturenbrett.

Wenn das zentrale Airbagsteuergerät auf der Basis von Daten von Beschleunigungssensoren im Steuergerät und der Fahrzeuggeschwindigkeit einen für die Insassen gefährlichen Unfall erkennt, wird in den Airbags ein fester Treibstoff gezündet (Gasgenerator, bis 1995 meist Natriumazid, inzwischen durch azidfreie Rezepturen ersetzt), wodurch der Airbag-Luftsack aus Kunstfasergewebe (Nylon oder Polyamid) in ca. 10 bis 40 ms aufgeblasen wird. Dabei wird hauptsächlich Stickstoff erzeugt.

Der Luftsack bei Frontairbagsystemen hat eine definierte Luftdurchlässigkeit, die entweder über ein bis zwei vom Passagier weg gerichtete Löcher (sogenannte Ventholes) oder durch den Herstellungsprozess des Gewebes bestimmt ist. Beim Kontakt des Insassen mit dem gefülltem Luftsack entweicht somit das Gas und es wird hierdurch die Bewegungsenergie des Insassen kontrolliert abgebaut.

Die 'Verpackung' des Airbags weist Sollbruchstellen auf, um ein kontrolliertes Öffnen zu gewährleisten:

Ausgelöster Airbag MJ1999


Die nachfolgenden Bilder zeigen ausgelöste Airbags in einem Multivan mit gepolsterter Schalttafel (beide Insassen wurden Gott sei Dank körperlich nicht nennenswert verletzt - sicherlich auch wegen der Airbags) und den Stecker des Beifahrer-Airbag nach Auslösung (aus einem anderen T4).

Ausgelöste Airbags
Kabel Beifahrer-Airbag
Ausgelöster Airbag


Im T4 wurden Airbags zum Modelljahr 1995 im Herbst 1994 eingeführt. Bis zur Einstellung der T4-Produktion waren nur Fahrer- und Beifahrer-Airbags verfügbar. Beide waren bei den höherwertigen Modellen Caravelle und Multivan seit 1996 Teil der Serienausstattung.

Einbauort

Das Airbag-System im T4 besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten:

  • Fahrer-Airbag als in das Lenkrad eingesetzte Einheit mit dem Zünder N95 (Airbag Fahrerseite),
    Fahrer- und Beifahrer-Airbags
  • Beifahrer-Airbag als in das Armaturenbrett eingesetzte Einheit mit dem Zünder N131 (Airbag Beifahrerseite); bei T4 mit ungepolsterter Schalttafel zerlegbar in Abdeckung und Airbag,
  • zentrales Airbag-Steuergerät J234 hinter der Mittelkonsole (Fußausströmer); je nach Airbag-Ausstattung gibt es unterschiedliche Versionen,
    Steuergerät J234
  • Rückstellring mit Schleifring im Lenkrad,
    Rückstellring
  • Airbag-Kontrollleuchte im Kombiinstrument,
  • Verkabelung inkl. Anschluss an das Diagnosesystem des Fahrzeuges.


Ausbau

Umgang mit Airbags

Der Treibsatz einer Airbag-Einheit fällt unter das Sprengstoffgesetz. Das Hantieren mit Airbags ist daher nur geschulten Personen gestattet. Der Handel mit gebrauchten Airbags, z.B. im Zuge der Autoverwertung, ist nicht erlaubt, und Airbags aus Altfahrzeugen sind unter gesicherten Bedingungen zu zünden. Der Versand von Airbags darf nur in speziellen Behältnissen erfolgen, welche stabil genug sind um ein zufälliges Auslösen unbeschadet zu überstehen. Die Lagerung von Airbags ist Privatpersonen generell ebenfalls nicht gestattet.
Weitere Hinweise:

  • Vor Arbeiten am Airbag-System muss das Masseband der vorhandenen Batterien (Starter- und Zweitbatterie) abgeklemmt werden. Eine ggf. vorhandene 230V-Bordversorgung ist ebenfalls abzuklemmen. Eine immer mal wieder in T4-Foren angesprochene Wartezeit 'zur Entladung der Airbag-Elektronik' nach dem Abklemmen der Batterie ist nicht erforderlich.
  • Beim ersten Anklemmen des eingebauten Airbag-Systems an eine Spannungsquelle darf sich keine Person im Innenraum des Fahrzeuges aufhalten. Sinnvoll ist, vor dem Anklemmen der Batterie die Zündung einzuschalten. Bei einem (elektrischen) Fehler wird der Airbag in dem Moment des Anklemmens der Spannungsversorgung auslösen und nicht erst beim ersten Einschalten der Zündung.
  • Personen müssen sich vor dem Berühren der ausgebauten Airbageinheit elektrostatisch entladen; z.B. durch das Berühren von geerdeten Metallteilen (Wasser- oder Heizungsrohren oder Metallträger).
  • Airbageinheiten, die auf eine harte Unterlage gefallen sind oder Beschädigungen zeigen, dürfen nicht mehr verbaut werden, weil die Funktionsfähigkeit unter Umständen nicht mehr gegeben ist.
  • Die Oberflächen der Airbag-Einheiten dürfen nicht bearbeitet, beklebt oder mit Materialien überzogen werden. Die Reinigung sollte nur mit einem trockenen oder leicht angefeuchteten Tuch erfolgen.


Nach einer Airbag-Auslösung sind zwingend folgende Teile zu tauschen:

  • Airbag,
  • Airbag-Steuergerät,
  • Rückstellring, wenn der Fahrer-Airbag betroffen ist,
  • Airbag-Stützen/-Befestigungswinkel, wenn der Beifahrer-Airbag betroffen ist


Fahrer-Airbag

T4 bis MJ1998

Die Bilder wurden von der holländischen T4-Seite www.weetjewel.com zur Verfügung gestellt (siehe Weblinks).

Hinweise:

  • Siehe oben "Umgang mit Airbags".
  • Die Airbag-Einheit ist von hinten mit 2 Schrauben (Torx T30) befestigt.
  • Nicht ohne untere Lenkradverkleidung fahren, weil dabei die Wickelfeder beschädigt werden kann.


Werkzeug:

  • Schraubendreher/Einsatz für Torx T30
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz für 6,5 Nm.


Arbeitsschritte:

  1. Lenkrad in Mittelstellung bringen.
  2. 2 Befestigungsschrauben Torx T30 von hinten herausschrauben.
    Lage der Befestigungsschrauben
  3. Airbag-Einheit vorsichtig vom Lenkrad abnehmen.
    Airbag abnehmen
  4. Stecker von der Airbag-Einheit abziehen.
    Stecker abziehen


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf das korrekte Anzugsmoment für die Befestigungsschrauben achten (6,5 Nm).


T4 ab MJ1999

Hinweise:

  • Siehe oben "Umgang mit Airbags".
  • Die Airbag-Einheit ist mit 2 Rasthaken in entsprechenden Aufnahmen mit Klammern am Lenkrad befestigt.
    Rasthaken
    Rasthakenöffnung
  • Es empfiehlt sich, die Lenksäulenverkleidung abzuschrauben, damit man exakt axial in die Öffnungen stechen kann. Setzt man zu schräg an, kann man den Hupenkontakt beschädigen. Die Empfehlung ist daher: Von Anfang an mit einem Spiegel und einem sehr scharfen Schraubenzieher arbeiten.
    Gebrochener Hupenkontakt
  • Nicht ohne untere Lenkradverkleidung fahren, weil dabei die Wickelfeder beschädigt werden kann.


Werkzeug:

  • Ein maximal 16 cm langer Schraubenzieher


Arbeitsschritte:

  1. Lenkrad in Mittelstellung bringen.
  2. Lenkrad um ca. 90° drehen, bis die Speichen in etwa senkrecht stehen.
    Lenkrad senkrecht stellen
  3. Schraubenzieher oberhalb der Lenkradverkleidung ca. 4,5 cm in die Bohrung einführen. Dabei die Schraubenzieherklinge senkrecht zu den Speichen stellen und entlang der Bohrungsseite zur Lenkradnabe führen. Der Schraubenzieher muss in den kleinen Spalt zum Federdraht eingführt werden:
    Bohrung nahe Lenkradnabe
    Federdraht auf Rückseite
    Die nachfolgenden Bilder von the_black_duke verdeutlichen, wie der Schraubenzieher anzusetzen ist.
    Falsch
    Richtig
  4. Schraubenzieher Richtung Lenkradkranz (nach außen) drücken, um die Klammer zum Verriegeln des Rasthakens zurückzudrücken.
  5. Lenkrad um 180° zurück drehen und 2. Rasthaken auf die gleiche Art und Weise entriegeln.
  6. Lenkrad in Mittelstellung bringen.
  7. Airbag-Einheit vorsichtig vom Lenkrad abnehmen.
  8. Stecker von der Airbag-Einheit abziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.


Beifahrer-Airbag

Gepolsterte Schalttafel

Hinweise:

  • Siehe oben "Umgang mit Airbags".
  • Die Befestigungsschrauben für die Airbag-Einheit sind durch den Radioschacht und die Öffnung für den rechten Ausströmer erreichbar.
  • Beim Doppel-DIN-Schacht des Original-Navigationsgerätes können die beiden Schrauben links nicht durch den Ausbau des Navi erreicht werden.
Zugangsöffnungen
  • Im Gegensatz zum Airbag für die ungepolsterte Schalttafel bilden Airbag-Abdeckung und Airbag eine nicht zerlegbare Einheit.


Werkzeug:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantschrauben M6
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz für 10 Nm.


Arbeitsschritte:

  • Radio ausbauen. Falls das Original-Navigationsgerät (Doppel-DIN-Schacht) verbaut ist: Navi nicht ausbauen!, sondern Mitten- Ausströmer ausbauen.
    Zugangsöffnung, links - Navi-Variante
    Zwischen dem (rostigen) Navigationsgehäuse (Doppel-Din-Schacht) und dem (grauen) Halter des Airbags sind die beiden Befestigungsschrauben in einem sehr schmalen Bereich weit unten fixiert. Von oben kaum sichtbar. Die beiden Schrauben sind nur sehr schwer zugänglich.
  • Ausströmer rechts neben Airbag komplett mit Gehäuse ausbauen.
    Zugangsöffnung, rechts
  • Durch die Öffnungen je 2 Sechskantschrauben links und rechts herausschrauben.
    Die beiden Schrauben rechts sind mit Standard-Werkzeug zu demontieren.

    Navi-Variante: Die beiden Schrauben links können, da tief in einem schmalen, schlitzartigen Montagebereich versenkt, nur mit Sonderwerkzeug bzw. Kombinationen von Werkzeugen erreicht werden.
    Tipp: Eine kleine Lichtquelle, LED-Taschenlampe o.ä., am besten die Schwanenhalsvariante wäre für die Demontage der beiden Schrauben optimal.
    Schraube links hinten: Falls ein ESP-Steuergerät verbaut ist, das Steuergerät von der Halterplatte demontieren und nach unten in den Fußraum "hängen" lassen. Somit erhält man hinter dem Airbag mehr Montageplatz. Mit einem kurzen 10er Ringschlüssel (ev. absägen) die Schraube von unten lösen. Mit schmalen Fingern per Hand ausschrauben.
    Schraube links, vorn: 10er Nuss - kurze Verlängerung - kleine Ratsche -> funktioniert nicht, weil der Verdrehwinkel für die Ratschenfunktion an und in der Ausspaarung des Mittenausströmers zu eng ist und die kurze Verlängerung zu lang war. Ev. funktioniert eine andere Ratschenvariante.

    Funktionierende Werkzeuglösung:
    Werkzeug, Schraube links, vorn
    10er Ratschenringschlüssel, 8er Vierkant (9cm lang) mit 6,5er Nussvierkant, 10er Nuss, Klebeband, Ratschengriff, schwarze Gummitülle.
    Durch den Ratschenringschlüssel kann man die passende Länge des 8er Vierkantes, der die kurze Ratschenverlängerung ersetzt, quasi stufenlos einstellen. Die Nuss mit Klebeband fixieren, damit sie am Vierkant bleibt. Die ermittelte Position des Ratschenringschlüssels ebenfalls mit Klebeband am Vierkant fixieren. Ganz oben am Vierkant die schwarze Gummitülle, damit der Vierkant nicht durch den Ring rutschen kann und sich in den Tiefen des Armaturenbrettes verabschiedet.
    Noch eine Verlängerung des Ratschenringschlüssels (in diesem Fall der Ratschengriff) per Klebeband fixieren.
    Die Ratschenfunktion ist immer noch nicht gegeben, deshalb optimale Startposition zum Lösen der Schraube suchen, dann soweit als möglich verdrehen. Werkzeug komplett herausnehmen, manuell einen Klick weiter, wieder ansetzen, drehen, herausnehmen, einen Klick weiter, wieder ansetzen, .....
    Wenn die Schraube locker ist, per schmaler Hand und dem Vierkant+Nuss von oben ausdrehen. Einbau analog.
    Ev. könnte eine Steckschlüsselvariante ebenfalls zum Ziel führen.
    Die Werkzeuganforderung sollte klar werden: Flexibel Höhenverstellung nötig, Verdrehwinkel gering, Schraube tief versenkt. Beim Ausbau des Airbags am besten mit dieser Schraube starten.
  • Airbag-Einheit vorsichtig vom Armaturenbrett nach vorne abziehen.
    Airbag aus dem Armaturenbrett ausgezogen
    Man kann gut die 4 Gewindebohrungen erkennen. Die schwierigste Schraube ist vorne links, falls ein Navi verbaut ist.
  • Stecker von der Airbag-Einheit abziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf das korrekte Anzugsmoment für die Befestigungsschrauben achten (10 Nm).


Gespritzte Schalttafel

Hinweise:

  • Siehe oben "Umgang mit Airbags".
  • Die Befestigungsschrauben für die Airbag-Einheit sind durch den Radioschacht und die Öffnung für den rechten Ausströmer erreichbar.
    Zugangsöffnungen


Werkzeug:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantschrauben M6
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz für 10 Nm.


Arbeitsschritte:

  1. Radio ausbauen.
  2. Ausströmer rechts neben Airbag komplett mit Gehäuse ausbauen.
  3. Durch die Öffnungen je 3 Kreuzschlitzschrauben der Befestigung für Airbag-Abdeckung links und rechts herausschrauben.
  4. Airbag-Abdeckung vom Armaturenbrett abziehen.
  5. Je 2 Sechskantschrauben (M6) links und rechts herausschrauben; alternativ Kreuzschlitzschrauben direkt neben dem Airbag herausschrauben.
    Befestigung Beifahrer-Airbag
  6. Airbag-Einheit vorsichtig nach vorne abnehmen.
  7. Stecker von der Airbag-Einheit abziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf das korrekte Anzugsmoment für die Befestigungsschrauben (M6) achten (10 Nm).


Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2013)
7D0 880 203 A 01C Airbag-Einheit Lenkrad bis 08/1998 ca. 840 Euro
3B0 880 201 BS 4EC
ersetzt
3B0 880 201 BM 4EC
Airbag-Einheit Lenkrad ab 09/1998 ca. 685 Euro


Für die Beifahrerseite gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Airbag-Systeme in diversen Farben, die allerdings mittlerweile teilweise entfallen sind. Auch sind Abdeckungen für das Armaturenbrett verfügbar. Bei diesen wird wie bei den kompletten Airbag-Einheiten zwischen gepolstertem und nicht gepolstetem Armaturenbrett unterschieden.
Die Preise für die Beifahrer-Airgabs bewegen sich in der Größenordnung von 1065 Euro.

Schaltbild und Anschluss

Das Airbag-System wird über Zündungsplus (Kl.15) mit Spannung versorgt. Dem entsprechend kann der Airbag grundsätzlich nur bei eingeschalteter Zündung auslösen. Allerdings besitzt das Steuergerät eine Energiereserve (für ca. 150 - 250 ms), sodass der Airbag auch bei Beschädigung der Spannungsversorgung während der Fahrzeugverformung noch zuverlässig ausgelöst werden kann.

Die Auslösung beider Airbags erfolgt durch das Steuergerät J234, wenn Verzögerungswerte oberhalb der Auslöseschwelle erkannt werden. Der Zündimpuls wird über den Airbag-Kabelbaum (auf der Fahrerseite über die Wickelfeder) an die beiden Zünder N95 und N131 in den Airbags gegeben.

Vom Steuergerät erkannte Störungen werden im Kombiinstrument durch eine Airbag-Kontrollleuchte angezeigt; siehe Bedienungsanleitung.

Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Das Airbagsystem ist bei allen T4 mit Airbag über die Diagnoseschnittstelle diagnosefähig. Über diese Schnittstelle erfolgt auch die nachfolgend beschriebene Deaktivierung eines Airbags.

Fehlernummer
Beschreibung
00532 Versorgungsspannung (zu groß)
00588 Zünder N95 Fahrerseite - Widerstand zu klein/groß
00588 Zünder N95 Fahrerseite - Kurzschluss nach Masse/Plus
00589 Zünder N131 Beifahrerseite - Widerstand zu klein/groß
00589 Zünder N131 Beifahrerseite - Kurzschluss nach Masse/Plus
00594 Zündkreis Airbag - Kurzschluss
00595 Crashdaten gespeichert
01025 Ansteuerung Kontrollleuchte defekt
01280 Beifahrer-Airbag deaktiviert
65535 Steuergerät defekt


Prüfung

Die Prüfung des Airbagsystems sollte ausschließlich über die Kontrollleuchte im Kombiinstrument und die Eigendiagnose erfolgen. Messungen am System sind wegen der Gefahr eines unbeabsichtigten Auslösens der Airbags nicht empfehlenswert.

Nach dem Einschalten der Zündung muss die Kontrollleuchte für ca. 3 Sekunden aufleuchten und dann erlöschen. In diesem Fall wurde kein Fehler erkannt.

  • Blinkt sie für weitere 12 Sekunden, wird angezeigt, dass der Beifahrer-Airbag deaktiviert ist.
  • Erlischt die Kontrollampe nicht, liegt ein Problem mit der Versorgungsspannung für das Steuergerät J234 vor.
  • Kommt die Kontrollampe wieder an, wurde ein Fehler festgestellt.


Störungen

Erkannte Störungen werden über die Kontrollleuchte angezeigt. Es ist dann der Fehlerspeicher abzufragen.
Ein typischer Fehler ist ein Defekt der Wickelfeder; insbesondere nach Arbeiten am Lenkrad. Der Fehler wird meist mit dem Fehlereintrag "00588 - Zünder N95 Fahrerseite" angezeigt.

Deaktivierung Beifahrer-Airbag

Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugen gibt es im T4 keine einfache Methode (Sicherung, Schalter o.ö.) zur temporären Deaktivierung des Airbags (z.B. Nutzung des Beifahrersitzes für einen Kindersitz). Vielmehr muss der Airbag über die Eigendiagnose deaktiviert und müssen gleichzeitig die Steckverbindung zur Airbag-Einheit abgenommen sowie ein Widerstandsstecker in die Leitung zum Steuergerät eingesetzt werden. Darüber hinaus muss die Deaktivierung bzw. Aktivierung durch VW dokumentiert und zudem von einer amtlich anerkannten Prüfstellen (z.B. TÜV) kontrolliert sowie in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

VW nutzt für die Deaktivierung Nachrüstsätze (ca. 30 Euro), die neben Schild, Schrauben auch den o.a. Widerstandsstecker beinhalten:

  • 1H0 998 521 B bis Fahrgestellnummer 70-VH-095911 bzw. 70-VX-099261
  • 3B0 998 521 B ab Fahrgestellnummer 70-VH-095912 bzw. 70-VX-099262


Weblinks