Chip

Aus T4-Wiki
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Motorsteuergerät AXG 111kW


Funktion

Das Chip-Tuning erzeugt eine Leistungssteigerung des Motors auf elektronischer Basis, ohne zusätzliche mechanische Veränderungen am Motor.
Die Tuningmaßnahme wird im Motorsteuergerät (MSG) vorgenommen.
Durch die Modifizierung und Abstimmung verschiedener Kennlinien der Motorsteuerung wird eine optimierte Leistungsentwicklung erreicht. Dabei werden die i.d.R. die vorhandenen Toleranzen des Serienmotors genutzt und der Wirkungsgrad optimiert. Der Begriff Chip-Tuning leitet sich aus dem ursprünglichen Vorgang, einen neuen Chip ins MSG einzulöten bzw. bei der Sockelversion einen neuen Chip einzustecken, ab. Bei den modernen MSGs wird die Seriensoftware ausgelesen, gesichert und die leistungsoptimierte Softwarevariante eingelesen.
Somit wird das Serien-MSG direkt verändert, im Gegensatz zur Nutzung von Power-Boxen u.ä..
Da die entsprechenden Modifikationen der einzelnen Tuningunternehmen nicht öffentlich zugänglich sind, muss an dieser Stelle auf detaillierte technische Aussagen verzichtet werden.

Durchführung der Tuningmaßnahme

Insgesamt sind vier Möglichkeiten gegeben, das MSG tunen zu lassen:

  1. Direkte Anfahrt zum Tuningunternehmen, bzw. einer Filiale.
    Das MSG wird dann ausgebaut, getunt und wieder eingebaut, Arbeitszeit 1-1,5 h.
  2. MSG vor Ort ausbauen und einsenden, dann wieder vor Ort einbauen.
    Das MSG ist dann i.d.R. 2-3 Tage unterwegs, d.h. das Fahrzeug steht während diesem Zeitraum.
  3. Der Tuner kommt vor Ort, macht quasi einen Hausbesuch.
    Analog dem Werkstattbesuch.
  4. Tuningmaßnahme auf einem Treffen vor Ort, quasi auch der Hausbesuch.
    Analog dem Werkstattbesuch.

Testzeitraum

Bei vielen Tuningunternehmen wird ein Testzeitraum von 2 Wochen eingeräumt.

Nutzen des Chip-Tunings

Beim TDI wird Leistung und Drehmoment angehoben.
Dadurch stellt sich eine durchaus spürbare Steigerung des Anfahr-/Beschleunigungsverhaltenes ein.
Darüberhinaus wird die Endgeschwindigkeit geringfügig erhöht.
Die durch die Serienproduktion vorhandenen Reserven werden zugänglich und nutzbar.
Man kann die Leistungssteigerung nun auf zwei Arten nutzen:

  1. Die Mehrleistung permanent abrufen und damit den T4 erheblich "sportlicher" bewegen.
    Der Dieselverbrauch bleibt konstant.
  2. "Normal" weiterfahren, durch die Mehrleistung wird früheres und weniger Schalten möglich.
    Der Dieselverbrauch reduziert sich.

Erfahrungsgemäß (120.000km SerienTDI / 130.000km Chip-TDI) wird sich ein mittleres, gemischtes Nutzungsprofil einstellen. Etwas flottere Fahrweise, bei leichter Treibstoffersparnis.

Gefahren des Chip-Tunings

Zwei wesentliche Punkte sind bei einer derartigen Tuningmaßnahme zu beachten:

  1. Die Leistungssteigerung selbst.
    Werden die Serienreseveren überschritten und die leistungsfördernden Parameter zu stark angehoben, drohen mittelfristig Schäden am Motor bzw. gesamten Antriebsstrang.
  2. Die Nutzung durch den Fahrer.
    Wird der Motor permanent und langandauernd an den nun neu definierten Leistungsgrenzen bewegt, ist ein erhöhter Verschleiß gegeben und somit ebenfalls ein vorzeitiger Schadenfall möglich, sogar wahrscheinlich.

Die Kombination beider Punkte verschärft die Situation verständlicherweise drastisch.
Deshalb ist einerseits die Auswahl des Tuningunternehmens bzw. die Qualität der Tuningmaßnahme von entscheidender Bedeutung, anderseits sollten nur die Nicht-ich-bin-eine-Stunde-lang-Vollgas-auf der-Autobahn-gefahren-Fahrer eine Tuningmaßnahme erwägen.
Ein klarer Hinweis sei auf die Öltemperatur gesetzt:
Einige Tuningunternehmen verbauen einen zusätzlichen Ölkühler, da die Öltemperatur durch die entsprechende Nutzung in Verbindung mit sehr sommerlichen Temperaturen doch stark ansteigen kann. Deshalb wäre zumindest die Messung und Überwachung der Öltemperatur angeraten.

Kundendienst mit Chip

Veränderte Kundendienstparameter durch die Chip-Nutzung sind nicht bekannt.
Die Förderbeginneinstellwerte bleiben erhalten.

DPF mit Chip