Diebstahlschutz

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Dem Alter entsprechend bietet der T4 nur mäßigen mechanischen und elektrischen Schutz gegen Einbruch und Diebstahl. So sind die Türschlösser leicht zu knacken und ist die Wegfahrsicherung mit modernen Mitteln innerhalb kurzer Zeit deaktivierbar. Da der T4 europaweit immer noch zu den am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen gehört und auch Ersatzteile für den T4 stark gesucht sind, empfehlen sich diverse Sicherungsmaßnahmen, die nachfolgend angesprochen werden.


Motor

Der wirkungsvollste Schutz gegen einen Diebstahl 'auf eigenen Rädern' ist das Verhindern eines Motorstarts durch Unterbrechung der Motorelektrik. Hierzu wird z.B. die Spannungsversorgung für das Motorsteuergerät oder die Ansteuerleitung für ein für den Motorstart wichtiges Ventil (z.B. Kraftstoffabschaltventil beim Dieselmotor) unterbrochen. Dies kann im einfachsten Fall, aber dennoch sehr wirkungsvoll, mit einem entsprechend dimensionierten elektrischen Schalter erfolgen, der in die entsprechende Leitung eingeschleift wird. Wird dieser versteckt im Fahrzeug untergebracht, wird er jeden auch hochmodern ausgerüsteten Dieb scheitern lassen.

Unterbrechung mit Schalter


Nachteil dieser Methode ist, dass der Schalter manuell bedient werden muss. Dem entsprechend ist die Gefahr groß, dass die Aktivierung dieser Wegfahrsperre beim Verlassen des Fahrzeugs vergessen wird. Mit einem Relais und ein paar Dioden lässt sich diese Aktivierung aber verblüffend einfach, preiswert und ohne irgendein teueres Steuergerät automatisieren. Hierbei wird die klassische Selbsthalteschaltung für Relais genutzt: die Relaisspule wird über einen Taster angesteuert, das Relais zieht an und einer von 2 Relaiskontakten schaltet und hält eine Ansteuerspannung an der Spule, sodass es erst wieder abfallen kann, wenn diese Ansteuerspannung abgeschaltet wird. Beim T4 bietet sich als Ansteuerspannung das Signal D+ der Lichtmaschine an, das immer 12 V führt, wenn der Motor läuft.

Automatische Unterbrechung ohne ZV
Automatische Unterbrechung mit ZV

Bei T4 ohne Zentralverriegelung (linkes Schaltbild) muss für den Motorstart im einfachsten Fall ein über Dauerplus gespeister Taster betätigt werden, über den zunächst der Unterbrecher geschlossen wird. Der Taster kann nach dem Motorstart los gelassen werden, da das Relais dann über D+ angesteuert wird. Sobald der Motor abgestellt wird (D+ geht gegen 0 V), fällt das Relais ab und aktiviert automatisch den Unterbrecher.

Bei T4 mit Zentralverriegelung (rechtes Schaltbild) muss im einfachsten Fall auch ein Taster betätigt werden. Da dieser aber von der Zentralverriegelungsleitung gespeist wird, die bei entriegelten Türen ca. 12 V führt, muss er zum Anlassen des Motors nicht gehalten, sondern nur kurz betätigt werden. Das Relais bleibt solange angezogen und deaktiviert den Unterbrecher, bis der Motor abgeschaltet wird und die Türen mit der ZV verriegelt werden. Läuft der Motor, kann natürlich die ZV ohne Einfluss auf den Unterbrecher beliebig betätigt werden.


Will man auch die Deaktivierung des Unterbrechers vor dem Motorstart automatisieren, so bieten sich 2 Möglichkeiten zur Ansteuerung des Relais an:

  • ein RFID-Schaltmodul, das schon für deutlich unter 50 Euro erhältlich ist,
  • ein Signal von einer Funkfernbedienung (z.B. der der Zentralverriegelung oder einer Alarmanlage).

Im letztgenannten Fall muss bei Nutzung des FFB-Signals der werksseitig verbauten Zentralverriegelung mit FFB ein elektrisches Zeitglied zwischengeschaltet werden, das aus dem kurzen FFB-Impuls (siehe Undokumentierte Funktionen der ZV) ein Schaltsignal macht. Hierfür bieten sich Module aus dem Kfz-Zubehör an, die es schon ab 5 Euro gibt.


Ohne RFID-Modul beginnen die Kosten für die o.a. Unterbrecherautomatik bei ca. 2 Euro. Der Strombedarf liegt bei aktivierter Unterbrechung dann bei 0 mA und die Betriebssicherheit einspricht der der sonstigen elektrischen Motorkomponenten des T4 wie dem Relais 109 oder dem Relais 30.
Durch die Nutzung von Relais mit mehr als 2 Schaltkontakten oder Kaskadierung von Relais lassen sich natürlich noch weitere Systeme auf dieselbe Art und Weise lahm legen oder Fehlfunktionen simulieren. So können z.B. die Beleuchtung oder ausgewählte Instrumente im Kombiinstrument (z.B. Tankanzeige) deaktiviert werden, um einen Liegenbleiber vorzutäuschen.


Außenspiegel

Die bei Dieben beliebten Außenspiegel lassen sich mit Spiegelsicherungsschrauben oder durch Modifikation der Befestigung (Verschraubung von innen) gegen Diebstahl sichern.

Befestigung mit Sicherheitsschraube Zweiloch


Türen und Klappen

Die Türen und Klappen lassen sich recht wirkungsvoll mit Blindzylindern, die die normalen Türschlösser ersetzen, gegen Aufbruch schützen. Der Einsatz von Blindzylindern ist natürlich nur bei T4 mit Zentralverriegelung sinnvoll, da ansonsten keine Möglichkeit mehr zum Entriegeln der Türen bestehen würde.

Eingebaute Blindzylinder

Damit sich die Türen auch bei Ausfall des Bordnetzes (z.B. wg. entladener Batterie) öffnen lassen, ist eine versteckt montierte Notentriegelung vorzusehen. Diese kann mechanisch (Zug, der ein Türschloss betätigt) oder elektrisch (Kontakt, über den Spannung auf die ZV-Leitung zum Entriegeln gegeben wird) ausgeführt sein.


Zentralverriegelung

Die Zentralverriegelung des T4 ist weitgehend baujahrunabhängig an diversen Stellen, die hier aber nicht thematisiert werden, sowohl mechanisch als auch elektrisch von außen manipulierbar. Entsprechend angebrachte Schutzbleche verhindern derartige Einbruchsversuche wirkungsvoll.