Geber G32 (Kühlmittelmangelanzeige)

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Geber in einem aufgesägten Ausgleichbehälter

Funktion

Der Geber G32 überwacht den Kühlmittelstand im Ausgleichbehälter. Er ist direkt mit dem Kombiinstrument verbunden, das bei Unterschreiten des Min.-Wertes für den Füllstand über eine Kontrollleuchte eine entsprechende Warnung ausgibt.

Es handelt sich nur um 2 nebeneinander liegende leitende Kontakte, zwischen denen durch das leitende Kühlmittel eine elektrische Verbindung hergestellt wird, wenn der Füllstand in Ordnung ist.

Einbauort

Der Geber ist in den Ausgleichbehälter integriert. Er befindet sich in einer kleinen 'Wassertasche' mit Ausgleichsbohrung, sodass Füllstandschwankungen im Ausgleichbehälter während der Fahrt nur geringen Einfluss auf den Geber haben.

Einbauort G32
Wassertasche

Ausbau

Der Geber kann nur zusammen mit dem Ausgleichbehälter ausgebaut werden.

Teilenummern

Der Geber ist nicht als Ersatzteil erhältlich. Bei einem Defekt muss der gesamte Ausgleichbehälter getauscht werden. Dessen Teilenummer ist von Baujahr und Motortyp abhängig.

Schaltbild und Anschluss

Der Geber ist mit Masse (Kl.31) und dem Kombiinstrument verbunden. Er schaltet den entsprechenden Eingang des Kombiinstruments bei ausreichendem Kühlmittelstand nach Masse. Baujahrabhängig gibt es Unterschiede bei den Kabelfarben und dem Anschluss an das Kombiinstrument.

Schaltbild G32

Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Der Geber ist nicht diagnosefähig.

Prüfung

Eine Prüfung der Verkabelung und der Kontrollleuchte kann durch Abziehen des Steckers erfolgen. Dadurch wird ein zu geringer Kühlmittelstand simuliert und die Kontrollleuchte kommt an. Sie sollte wieder erlöschen, wenn der Stecker gebrückt wird. Allerdings dauert es ca. 15 bis 30 Sekunden, bis die Leuchte an bzw. aus geht. Die Zündung muss während dieser Zeit eigeschaltet sein. Der Geber selbst kann, wenn die Verkabelung und die Kontrollleuchte in Ordnung sind, durch Variieren des Füllstandes im Ausgleichbehälter überprüft werden.

Michael K. hat sich wegen einer Störung die Mühe gemacht und die Funktion des Gebers genauer untersucht:

  • Der Verdacht, dass der Geber den Widerstand der Kühlflüssigkeit misst, konnte ausgeräumt werden. Getestet wurde mit roter und blauer Kühlflüssigkeit sowie mit Osmosewasser (Leitwert wie destilliertes) und gesalzenem Wasser, macht alles keinen Unterschied. Tatsächlich gemessen wird die Kapazität zwischen den beiden Sensoren von G32 und sollte bei normalem Füllstand einige MicroFarad (μF), in meinem Fall ca. 5 μF, bei Fehlstand weit darunter (einige zig nF). Das kann mit jedem echten Kapazitätsmessgerät gemessen werden. Genutzt wird dabei die hohe relative Dielektrizitätskonstante des Wassers, gemessen mittels kapazitivem Spannungsteiler, Eingangssignal 64Hz Rechteck, ca. 6 Vss.
  • Benetzt man die beiden Sensoren mit Öl (was auch nach def. Kopfdichtung oder def. Ölkühler vorkommt), so ist ein nahezu kompletter Kapazitätsverlust und somit Fehlermeldung zu bemerken. Abhilfe: Ausgleichsbehälter raus, Anschlüsse stopseln, heisses Wasser und Geschirrspültab rein, gut und lang wenden oder Sensoren sonst wie ölfrei kriegen, Wasser bis zur Marke füllen und Kapazität messen.
  • Die rote Anzeige blinkt nach Spannung anlegen 3x. Besteht während des Einschaltens ein Kabelbruch zum Geber G2(Kühlmitteltemperaturanzeige), so blinkt die LED ewig (diesen Fehler zuerst beheben). Besteht während des Einschaltens Fehlstand im Behälter, so beginnt die LED nach ca. 15 Sekunden zu blinken und blinkt ewig, ebenso wenn der Fehlstand während der Fahrt entsteht. Beim Abschalten ist ewig aus.

Dazu noch 2 Bilder: Bild G32_1 und G32_2: CH1: Signal vor kapazitivem Spannungsteiler, CH2: Signal an G32; Kühlmittelnormalstand, saubere G32-Sensoren (CH2Ffrequ ist falsch im Bild !)., =0,82V~,Voltmeter auf V~ RMS.

Bild G32_1
Bild G32_2

Bei verölten Sensoren oder Kühlmittelfehlstand wurden ca. 2,8V~ gemessen.

Störungen

Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Unplausibles Aufleuchten bzw. Blinken der Kontrollleuchte für Kühlmittelmangel

Typische Ursachen einer Störung: