Glühkerze: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Prüfung ===
=== Prüfung ===
Die Prüfung der Glühkerzen erfolgt im Wesentlichen über eine Messung der Stromaufnahme in der Nachglühphase. Der Motor muss dazu kalt sein, damit überhaupt vorgeglüht wird. Alternativ kann der Stecker zum Temperaturgeber [[G27]]/[[G62]] abgezogen werden, um einen kalten Motor zu simulieren.
Die Prüfung der Glühkerzen erfolgt im Wesentlichen über eine Messung der Stromaufnahme in der Nachglühphase. Der Motor muss dazu kalt sein, damit überhaupt vorgeglüht wird. Alternativ kann der Stecker zum Temperaturgeber [[G27]]/[[G62]] abgezogen werden, um einen kalten Motor zu simulieren.
 
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Zur Prüfung über die Stromaufnahme wie folgt vorgehen:
Zur Prüfung über die Stromaufnahme wie folgt vorgehen:
# [[Zündung]] zum Vorglühen einschalten.
# [[Zündung]] zum Vorglühen einschalten.
# Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
# Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
# Stromaufnahme über eine Stromzange messen.
# Stromaufnahme über eine Stromzange messen; dabei nicht zuviel Zeit verstreichen lassen, weil maximal ca. 90 Sekunden nachgeglüht wird.
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Pro Glühkerze muss ein Strom von ca. 8 bis 10 A fließen. Bei einem 5-Zylindermotor muss also ein Gesamtstrom von ca. 50 A zu messen sein, wenn alle Glühkerzen intakt sind. <br />
Pro Glühkerze muss ein Strom von ca. 8 bis 10 A fließen. Bei einem 5-Zylindermotor muss also ein Gesamtstrom von ca. 50 A zu messen sein, wenn alle Glühkerzen intakt sind. <br />
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Eine verbrannte Glühkerze, also eine Glühkerze, bei der Material an der Glühkerzenspitze abgetragen ist, deutet auf ein Problem mit der [[Einspritzdüse]] ([[ESD]]) des gleichen Zylinders hin. Es sollte daher bei diesem Schadensbild grundsätzlich auch eine Überprüfung der [[ESD]] auf Druck und Dichtigkeit durchgeführt werden.
Eine verbrannte Glühkerze, also eine Glühkerze, bei der Material an der Glühkerzenspitze abgetragen ist, deutet auf ein Problem mit der [[Einspritzdüse]] ([[ESD]]) des gleichen Zylinders hin. Es sollte daher bei diesem Schadensbild grundsätzlich auch eine Überprüfung der [[ESD]] auf Druck und Dichtigkeit durchgeführt werden.
 
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'''Typische Auswirkungen einer Störung''':
'''Typische Auswirkungen einer Störung''':
* Schlechter Kaltstart
* Schlechter Kaltstart

Version vom 13. Dezember 2012, 18:31 Uhr

Dieser Artikel behandelt ausschließlich die in den T4-Dieselmotoren eingesetzten Glühkerzen. Die Glühkerzen für die diversen Standheizungen werden im Artikel Glühkerze (Heizung) behandelt.

Gebrauchte Glühkerzen N 101 401 05 (5-Zylinder)

Funktion

Die Glühkerze (auch Glühstift oder Glühstiftkerze) dient der Vorwärmung des Verbrennungsraums im Dieselmotor vor dem Anlassen bei niedrigen Temperaturen und damit als Kaltstarthilfe für den Motor. Diese Vorwärmung ist erforderlich, weil Dieselkraftstoff sich in einem 'kalten Umfeld' meist nicht problemlos selbst entzündet. Für weitere Informationen siehe Weblinks.

Die Glühkerze besteht aus einer Wendel, die mit einem Isolationspulver (z. B. Magnesia) in ein Stahlrohr eingepresst ist. Die Wendel selbst besteht aus zwei Teilen, der Glühwendel in der Spitze und der Regelwendel im hinteren Teil. Die Glühwendel besteht aus einem hochlegierten Stahl mit temperaturunabhängigem Widerstand, die Regelwendel hat dagegen einem mit der Temperatur ansteigenden Widerstand. Damit ergibt sich bei kalter Kerze ein schnelles Aufheizen besonders an der Spitze und eine Abregelung sobald auch der Bereich der Regelwendel erwärmt ist. Das nachfolgende Video macht dies deutlich:

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Bei allen T4 kommen ab Werk metallische Glühkerzen zum Einsatz. Ein Umstieg auf schneller aufheizende und heissere keramische Glühkerzen soll aber möglich sein. Es sind entweder Glühkerzen von Bosch oder Beru verbaut.

Die Glühkerzen erreichen Temperaturen bis ca. 1.000°C und ziehen in der Nachglühphase einen Strom von ca. 10 Ampere. Ihr elektrischer Widerstand sollte kalt ca. 1 Ohm betragen.

Einbauort

Die Glühkerzen sind bei allen T4-Dieselmotoren in der unmittelbaren Nähe der Einspritzdüsen verbaut; links oder rechts etwas unterhalb. Sie sind entweder mit einem Glühkerzenverbinder/Schiene aus Metall (4-Zylinder-Motoren) oder einem Kabelbaum miteinander verbunden.

Einbauort 4-Zylinder-Motor (1X)
Einbauort 4-Zylinder-Motor (ABL)
Einbauort 5-Zylinder-Motor (ACV, AHY)

Das nachfolgende Bild zeigt 'freigelegte' Glühkerzen an einem TDI-Motor mit dem MKB AXG:

Detailansicht Einbauort


Ausbau

Siehe Artikel Glühkerzenwechsel (Motor).

Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2012)
N 102 130 01 Glühkerze Beru für ABL, AAB, AJA (M12x1,25x21) ca. 25,50 Euro
N 102 130 02 Glühkerze Bosch für ABL, AAB, AJA (M12x1,25x21) ca. 25,50 Euro
N 101 401 04 Glühkerze Bosch für ACV, AHY und Versionen (M10x1x25) ca. 26,50 Euro
N 101 401 05 Glühkerze Beru für ACV, AHY und Versionen (M10x1x25) ca. 26,50 Euro


Gebrauchte Glühkerze N 101 401 05, ca. 11 Jahre und 280.000 km alt


Schaltbild und Anschluss

Die Einbindung in die Glühanlage ist im Artikel Glühanlage beschrieben.

Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Die Glühkerzen sind nicht diagnosefähig. Jedoch sind es ggf. andere Teile der Glühanlage; siehe Artikel Glühanlage.

Prüfung

Die Prüfung der Glühkerzen erfolgt im Wesentlichen über eine Messung der Stromaufnahme in der Nachglühphase. Der Motor muss dazu kalt sein, damit überhaupt vorgeglüht wird. Alternativ kann der Stecker zum Temperaturgeber G27/G62 abgezogen werden, um einen kalten Motor zu simulieren.
Zur Prüfung über die Stromaufnahme wie folgt vorgehen:

  1. Zündung zum Vorglühen einschalten.
  2. Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
  3. Stromaufnahme über eine Stromzange messen; dabei nicht zuviel Zeit verstreichen lassen, weil maximal ca. 90 Sekunden nachgeglüht wird.


Pro Glühkerze muss ein Strom von ca. 8 bis 10 A fließen. Bei einem 5-Zylindermotor muss also ein Gesamtstrom von ca. 50 A zu messen sein, wenn alle Glühkerzen intakt sind.
Achtung: nicht direkt nach Einschalten der Zündung messen, da die Glühkerzen in der Aufwärmphase einen deutlich höheren Strom ziehen. So können im o.a. Beispiel schon 3 intakte Glühkerzen für 50 A ausreichen.

Siehe auch den Artikel Glühkerzen (Prüfen).

Störungen

Glühkerzen sind Verschleißteile, die unvermeidlich in der Leistung nachlassen und letztendlich ausfallen. Die führt in der Regel zu einem schlechten Kaltstartverhalten und unsauberen Leerlauf bei kaltem Motor. Aber, gut eingestellte TDI-Motoren starten bei niedrigen Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt grundsätzlich auch ohne Vorglühen. Kaltstartprobleme haben daher ihre Ursache meist in anderen Bereichen, wie z.B. Förderbeginn. Siehe dazu den Artikel Startprobleme.
Eine verbrannte Glühkerze, also eine Glühkerze, bei der Material an der Glühkerzenspitze abgetragen ist, deutet auf ein Problem mit der Einspritzdüse (ESD) des gleichen Zylinders hin. Es sollte daher bei diesem Schadensbild grundsätzlich auch eine Überprüfung der ESD auf Druck und Dichtigkeit durchgeführt werden.

Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Schlechter Kaltstart
  • schlechter Leerlauf


Typische Ursachen einer Störung:

  • Defekt einer oder mehrerer Glühkerzen
  • Defekt der Vorglühsicherung oder des Vorglührelais


Weblinks

Artikel Glühkerze auf Wikipedia.de