Stoßdämpfer: Unterschied zwischen den Versionen

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* Die Befestigungsschrauben (insbesondere die untere) rosten gerne fest. Ggf. lohnt es sich, diese Stunden vorher mit Rostlöser zu behandeln.
* Die Befestigungsschrauben (insbesondere die untere) rosten gerne fest. Ggf. lohnt es sich, diese Stunden vorher mit Rostlöser zu behandeln. Zudem sollte man überlegen, die Schrauben zu ersetzen, wenn sie nicht mehr gut aussehen, um damit zusätzlichen Aufwand (Flexen, weil das Gewinde beschädigt ist) zu vermeiden; siehe nachfolgendes Bild von Christian A..[[Bild:Fahrwerk_Stossdaempfer_vorne_defekte_Schraube.jpg|thumb|none|350px|Beschädigtes Gewinde]]Schraubendaten: M14 x 1,5 x 165 x 53, [[N 103 338 01]] für ca. 4,50 Euro.
* Das [[Rad|Vorderrad]] muss nicht abmontiert werden. Der Abbau erleichtert u.U. aber die Arbeit. In diesem Fall wird möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, eine Abstützung für den [[Querlenker]] benötigt, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' demontieren zu können.  
* Das [[Rad|Vorderrad]] muss nicht abmontiert werden. Der Abbau erleichtert u.U. aber die Arbeit. In diesem Fall wird möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, eine Abstützung für den [[Querlenker]] benötigt, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' demontieren zu können.  
* Bei der Demontage könnte ein nicht abgestützter [[Querlenker]] (leicht) nach unten kippen. In der Regel ist das aber unkritisch, und die Abstützung ist - mehrheitliche Erfahrung in den T4-Foren - nicht erforderlich.
* Bei der Demontage könnte ein nicht abgestützter [[Querlenker]] (leicht) nach unten kippen. In der Regel ist das aber unkritisch, und die Abstützung ist - mehrheitliche Erfahrung in den T4-Foren - nicht erforderlich.
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** Obere Stoßdämpfer-Befestigung (M12): 100 Nm
** Obere Stoßdämpfer-Befestigung (M12): 100 Nm
* Auf die korrekte Montage des Stoßdämpfers an der unteren Aufnahme achten. Unter- und oberhalb der Aufnahme muss sich je ein Gummilager/Dämpfungsring befinden. Zwischen unterem Gummilager und Schraube sitzt eine Tellerscheibe, deren Kragen zum Stoßdämpfer zeigen muss.
* Auf die korrekte Montage des Stoßdämpfers an der unteren Aufnahme achten. Unter- und oberhalb der Aufnahme muss sich je ein Gummilager/Dämpfungsring befinden. Zwischen unterem Gummilager und Schraube sitzt eine Tellerscheibe, deren Kragen zum Stoßdämpfer zeigen muss.
== Betrieb und Probleme ==
Die Original-Stoßdämpfer sind erfahrungsgemäß sehr langlebig. Wie bei Stoßdämpfern üblich, lässt ihre Funktion schleichend nach, weswegen sie regelmäßig geprüft werden sollten. Darüber hinaus sind sie, da sie offen verbaut sind, naturgemäß recht rostanfällig, wie das Bild von Christian recht eindrucksvoll zeigt.
[[Bild:Fahrwerk_Stossdaempfer_vorne_Rost.jpg|thumb|none|300px|Verrostete Stoßdämpfer]]





Version vom 11. Juli 2012, 18:08 Uhr

Stoßdämpfer (Zubehör)

Funktion

Der Stoßdämpfer dient dazu, die Schwingungen der ungefederten Massen des Fahrzeuges zu unterdrücken bzw. schnell abklingen zu lassen. Er dient nicht dazu, z.B. durch Fahrbahnunebenheiten ins Fahrzeug eingeleitete Stöße abzufangen. Diese werden durch die Federung "geschluckt", die beim T4 aus einer Drehstabfeder vorne und Schraubenfedern hinten besteht.

Im T4 sind baujahr- und modellunabhängig hydraulische Stoßdämpfer (als Gasdruckstoßdämpfer) verbaut, die im Wesentlichen aus einem an einer Kolbenstange in einem ölbefüllten Zylinder geführten Kolben bestehen. Bei axialer Bewegung der Kolbenstange muss das Öl durch enge Kanäle und Ventile im Kolben strömen. Mit der Geschwindigkeit der Kolbenbewegung steigt der Strömungswiderstand und damit die Dämpfungswirkung. Der Strömungswiderstand führt zur Erwärmung des Öls. Weil bei erhöhter Temperatur die Viskosität des Öls und damit die Dämpfungswirkung sinkt, muss der Dämpfer ausreichend Wärme an die Umgebungsluft abgeben können.

Für weiterführende Informationen siehe Weblinks. Insbesondere auf der Seite von ZF finden sich Bereich "Technische Unterstützung" gute Informationen.


Einbauorte

Die vorderen Stoßdämpfer sind zwischen Aggregateträger (mit Stoßdämpferaufnahme) und unterem Querlenker verbaut, an dem sie zusammen mit der Koppelstange verschraubt sind. Die hinteren Stoßdämpfer sind zwischen dem Achslenker und einem mit den Querträgern hinten verbundenen Federträger verbaut.

Übersicht vorne
Übersicht hinten


Zuordnung und Teilenummern

VW hat insbesondere an der Hinterachse eine Vielzahl unterschiedlicher Stoßdämpfer im Wesentlichen abhängig von der Nutzlast ab Werk verbaut. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle auf eine Auflistung der Teilenummern verzichtet.
Eine eindeutige Zuordnung ist in der Regel nur über die Fahrgestellnummer und/oder Ausstattungsnummer möglich. Die Preise für einen Stoßdämpfer liegen in der Größenordnung von 100 bis 160 Euro.


Ein-/Aubau

Vorderachse

Die Bilder wurden dankenswerter Weise von projektnju (Njumaen im T4-Forum) zur Verfügung gestellt.

Hinweise:

  • Die Befestigungsschrauben (insbesondere die untere) rosten gerne fest. Ggf. lohnt es sich, diese Stunden vorher mit Rostlöser zu behandeln. Zudem sollte man überlegen, die Schrauben zu ersetzen, wenn sie nicht mehr gut aussehen, um damit zusätzlichen Aufwand (Flexen, weil das Gewinde beschädigt ist) zu vermeiden; siehe nachfolgendes Bild von Christian A..
    Beschädigtes Gewinde
    Schraubendaten: M14 x 1,5 x 165 x 53, N 103 338 01 für ca. 4,50 Euro.
  • Das Vorderrad muss nicht abmontiert werden. Der Abbau erleichtert u.U. aber die Arbeit. In diesem Fall wird möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, eine Abstützung für den Querlenker benötigt, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' demontieren zu können.
  • Bei der Demontage könnte ein nicht abgestützter Querlenker (leicht) nach unten kippen. In der Regel ist das aber unkritisch, und die Abstützung ist - mehrheitliche Erfahrung in den T4-Foren - nicht erforderlich.
  • Die untere Befestigungsschraube nach Möglichkeit erst mit Drehmoment anziehen, wenn der T4 wieder auf den Rädern steht. Damit verhindert man, dass sich das Dämpfungsgummi in der Stoßdämpferöse unten beim Ablassen des Wagenhebers verdreht.
  • Nicht selten kommt es nach dem Einbau von Bilstein-Stoßdämpfern (B6) nach kurzer Fahrtstrecke zu einem Klappern im Bereich des Stoßdämpfers. Grund ist meist ein unsachgemäßer Einbau der mitgelieferten (Unterleg-)Scheibe. Diese muss zwischen Stoßdämpfergehäuse und dem 1. Lagerring (siehe unten Wiederherstellung) gelegt werden.


Werkzeug:

  • geeigneter Wagenheber und ggf. Abstützung
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantschrauben/-muttern M10, M12, M14
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsätze für 25 Nm (M10), 100 Nm (M12), 160 Nm (M14)


Arbeitsschritte:

  1. Ggf. Rad abmontieren.
  2. Fahrzeug anheben, um den Dämpfer zu entlasten. Bei abmontiertem Rad ggf. Querlenker abstützen und Fahrzeug wieder etwas ablassen, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' zu haben.
    Entlastete Vorderradaufhängung
  3. Untere Befestigungsmutter des Stoßdämpfers lösen (Sechskant M14, 160 Nm) und herausdrehen.
    Untere Befestigung
  4. Befestigungsschraube und -mutter der Dämpferaufnahme herausdrehen (Sechskant M12, 100 Nm). Hierbei kann es passieren, dass die Mutter sich nicht löst, sondern stattdessen, die Schraube, welche von oben mit der Karosserie verbunden ist, sich aus der Halterung löst und mitdreht. Dann ist es notwendig die Schraube von oben von Dreck zu befreien und mit einem 18er Maulschlüssel (am besten in flacher Ausführung) zu kontern. Dazu wird eine zweite Person benötigt, da der Kopf der Schraube nur teilweise aus dem Blech raussteht.
    Obere Befestigung
  5. Stoßdämpfer entnehmen.
    Ausgebauter Stoßdämpfer
  6. Stoßdämpfer von Aufnahme abschrauben.
    Befestigungsmutter an Aufnahme


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf korrekte Anzugsmomente achten:
    • Untere Stoßdämpfer-Befestigung (M14): 160 Nm
    • Befestigung der Stoßdämpfer-Aufnahme (M12): 100 Nm
    • Befestigungsmutter Stoßdämpfer an Aufnahme: (M10): 25 Nm
  • Auf die korrekte Montage des Stoßdämpfers an der Aufnahme achten.
    Montageteile
    Unter- und oberhalb der Aufnahme muss sich je ein Lagerring befinden, der auf das Distanzrohr gesteckt ist. Die Gewindestange des Stoßdämpfer wird durch das Distanzrohr gesteckt und mit einer Mutter mit Unterlegscheibe festgeschraubt.


Hinterachse

Hinweise:

  • Die Befestigungsschrauben rosten gerne fest. Ggf. lohnt es sich, diese Stunden vorher mit Rostlöser zu behandeln.
  • Das Hinterrad muss nicht abmontiert werden. Der Abbau erleichtert u.U. aber die Arbeit. In diesem Fall wird möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, eine Abstützung für den Achslenker benötigt, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' demontieren zu können.
  • Ein hinten verbauter Stabilisator erschwert die Arbeit beträchtlich. Leichter kann man es sich dadurch machen, indem das Fahrzeug an beiden Seiten gleichzeitig angehoben bzw. der Stabilisator an der entsprechenden Seite gelöst wird.
  • Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb sollte grundsätzlich vorher die Gelenkwelle getriebeseitig abgeflanscht und waagerecht am Aufbau aufgehängt werden, um Schäden am Gleichlaufgelenk zu vermeiden.


Werkzeug:

  • geeigneter Wagenheber und ggf. Abstützung
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantschraube M10 und M12
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsätze für 45 Nm (M10) und 100 Nm (M12)
  • Schraubenschlüssel SW50, Zange o.ä. als Gegenhalter


Arbeitsschritte:

  1. Fahrzeug soweit anheben (Räder weiterhin am Boden), bis die obere Befestigungsschraube des Stoßdämpfers zugänglich ist.
  2. Befestigungsschraube lösen und herausnehmen.
    Obere Befestigungsschraube
  3. Ggf. Rad abmontieren.
  4. Untere Befestigungsschraube lösen und herausdrehen.
    Untere Befestigungsschraube
    Dabei am unteren Ende des Stoßdämpfers oberhalb der Aufnahme gegenhalten.
  5. Stoßdämpfer entnehmen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf korrekte Anzugsmomente achten:
    • Untere Stoßdämpfer-Befestigung (M10): 45 Nm
    • Obere Stoßdämpfer-Befestigung (M12): 100 Nm
  • Auf die korrekte Montage des Stoßdämpfers an der unteren Aufnahme achten. Unter- und oberhalb der Aufnahme muss sich je ein Gummilager/Dämpfungsring befinden. Zwischen unterem Gummilager und Schraube sitzt eine Tellerscheibe, deren Kragen zum Stoßdämpfer zeigen muss.


Betrieb und Probleme

Die Original-Stoßdämpfer sind erfahrungsgemäß sehr langlebig. Wie bei Stoßdämpfern üblich, lässt ihre Funktion schleichend nach, weswegen sie regelmäßig geprüft werden sollten. Darüber hinaus sind sie, da sie offen verbaut sind, naturgemäß recht rostanfällig, wie das Bild von Christian recht eindrucksvoll zeigt.

Verrostete Stoßdämpfer


Weblinks