Ventil N18 (Abgasrückführung)

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N18 eines AHY
(Ausehen praktisch identisch zu N75)

Funktion

Das Ventil N18 (Abgasrückführung) bzw. Ventil N161 (Abgasrückführung) beim TD-Motor ABL, das auch Magnetumschaltventil oder Druckwandler genannt wird, stellt zusammen mit dem mechanischen Abgasrückführungsventil direkt am Saugstutzen bzw. am Sammelsaugrohr (Benzinmotor) über ein AGR-Kennfeld (nur T4 mit MSG) die Menge der in den Ansaugtrakt zurückgeleiteten Abgase ein. Es wird bei T4 mit Motorsteuergerät eben von diesem angesteuert. Beim 4-Zylinder-Turbodieselmotor ABL erfolgt die Ansteuerung baujahrabhängig durch das Steuergerät J315 (Glühzeitautomatik und Abgasrückführung) (bis MJ1998) bzw. das Steuergerät J425 (Diesel) (ab MJ1999) über den Schalter F188 (Gaszugschalter für Abgasrückführung). Dieser Teillastschalter an der Einspritzpumpe stellt sicher, dass Abgas nur im Teillastbereich zurückgeführt wird.

Zum Zweck der Abgasrückführung siehe Artikel Abgasrückführungsanlage.

Bei allen T4-Motoren mit MSG wird das Ventil N18 bzw. N161 abhängig von Motorlast und/oder Drehzahl getaktet und gibt es mehr oder weniger Unterdruck auf das Abgasrückführungsventil links im nachfolgenden Bild.

Funktionsprinzip am Beispiel eines ACVs


Das Abgasrückführungsventil wiederum öffnet (über die Zeit) den Abgaskanal mehr oder weniger und läßt so mehr oder weniger Abgas in an Ansaugweg einströmen . Drucklos ist es geschlossen. Es funktioniert bei allen T4 unabhängig vom äußerlichen Aussehen nach dem gleichen Prinzip:

Funktionsprinzip des AGR-Ventils


Einbauort

Die nachfolgenden Bilder zeigen die Einbauorte bei den diversen Motoren.

Einbauort 65- und 75 kW (AJT/ACV)
Einbauort AHY
Einbauort ABL
Einbauort N18 ABL


Ausbau

Zum Ausbau müssen lediglich die (Unter-)Druckschläuche gezogen und das Ventil losgeschraubt werden.


Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2007)
191 906 283 A Magnetumschaltventil ABL ca. 24,00 Euro
1H0 906 627 Druckwandler ACV/AHY ca. 93,20 Euro


Das Ventil N75 (Ladedruckbegrenzung) sieht dem Ventil N18 der 111 kW-TDI-Motoren zwar sehr ähnlich, ist aber nicht identisch. Allerdings soll es eine sehr ähnliche Kennlinie haben, sodass man es ggf. zum Testen anstelle des Ventils N18 nutzen könnte.


Schaltbild und Anschluss

ABL

Das Ventil N161 wird direkt über Zündungsplus (Kl.15) mit Spannung versorgt und vom Steuergerät für Glühzeitautomatik und Abgasrückführung (J315 bzw. J425) angesteuert.

Schaltbild ABL


TDI-Motoren

Bei den TDI-Motoren erfolgt die Spannungsversorgung über das Relais J317 (Spannungsversorgung Klemme 30); ab MJ2000 für eine eigene Sicherung abgesichert. Die Ansteuerung erfolgt über das Motorsteuergerät J248.

Schaltbild TDI bis MJ1999
Schaltbild TDI ab MJ2000


Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Das Ventil N18 ist über das Motorsteuergerät diagnosefähig. Darüber hinaus ist über die Funktion Grundeinstellung des Motorsteuergerätes eine Stellglieddiagnose möglich. Das Ventil N161 bei den ABL-Motoren ist mangels MSG nicht diagnosefähig.

Fehlernummer
Beschreibung
(00560) Regeldifferenz
(17810) Kurzschluss nach Plus
(17849) Unterbrechung/Kurzschluss nach Masse


Prüfung

Eine grundlegende Prüfung kann (bei TDI-Motoren) über eine Messung der LMM-Werte erfolgen. Dazu wird der Motor angelassen (Leerlauf) und die Funktion "Grundeinstellung" mit der Anzeigegruppennummer 3 angewählt. Nun wird das Ventil N18 alle 10 Sekunden getaktet, was mit "AGR.aktiv" bzw. "AGRn.aktiv" angezeigt wird. Beim Takten müssen sich die LMM-Werte sowie die %-Angabe für die AGR wie folgt ändern:

AGR-Status LMM-Wert [mg/H] %-Wert [%]
AGR.aktiv AJT: 220-270
ACV: 240-280
AHY: 150-350
95-100
AGRn.aktiv AJT: 440-490
ACV: 450-470
AHY: 400-550
0-5

Die o.a. LMM-Werte beziehen sich auf eine Höhe von 0 m NN und können mit zunehmender Höhe stark abweichen. Es muss sich für den LMM-Wert auf jeden Fall eine Sollwert-Differenz von mindestens 100 mg/H zwischen den Zuständen "AGR.aktiv" und "AGRn.aktiv" einstellen.

Darüber hinaus liegt der elektrische Widerstand des Ventils zwischen den beiden Kontakten im Bereich von 15 - 20 Ohm (unsicher).

Desweiteren lässt sich der Durchgang durch das Ventil (siehe Funktion) während der Stellglieddiagnose durch Blasen in den entsprechenden Anschluss prüfen. Während der Stellglieddiagnose sollte das Ventil deutlich vernehmbar klacken.

Ist keine Fehlfunktion des Ventils erkennbar, sollten sämtliche angeschlossene Schläuche genauestens unter die Lupe genommen werden.


Störungen

Das Ventil N18 fällt recht selten aus. Wesentlich häufiger sind Undichtigkeiten der an das Ventil angeschlossenen Schläuche sowie eine Verschmutzung der AGR; siehe Artikel Abgasrückführung


Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Inkorrekter AGR-Regelung
  • verringerte Leistung
  • Schwarzrauch


Typische Ursachen einer Störung:

  • Defekt des Ventils oder dessen Verkabelung
  • Undichtigkeiten der an das Ventil angeschlossenen Schläuche
  • verdreckte AGR