Gleichlaufgelenk

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Die Bilder des getriebeseitigen Gleichlaufgelenks wurden dankenswerterweise von Horst Lindner zur Verfügung gestellt. Es handelt sich zwar um ein Gelenk aus einem älteren 7er BWM (E32 aus 1992). Der Aufbau ist dem des im T4 getriebeseitig verbauten Gleichlaufgelenks aber sehr ähnlich.

Gleichlaufgelenk

Allgemeine Informationen

Das Homokinetische Gelenk, auch Weitwinkel- oder Gleichlaufgelenk, ist ein Gelenk zur gleichmäßigen Drehmomentübertragung von einer Welle auf eine winklig dazu angebrachte zweite Welle.Gleichlaufgelenke übertragen auch bei größeren Beugungswinkeln die Drehbewegung gleichförmig. (Quellenangabe 1)

Das homokinetische Element findet Verwendung im Maschinenbau, wie beispielsweise für Antriebswellen beim Autobau. Citroën erfand ein auf in einem Käfig laufenden Kugeln basierendes Gleichlaufgelenk in den 1950er Jahren und konnte so als erster Hersteller frontgetriebene Autos bauen. Es existieren jedoch auch andere Bauformen, die teils schon vorher bekannt waren. Zum Beispiel bei den Automodellen DKW F1. Bei Verwendung eines Gleichlaufgelenks in Autos ist zusätzlich ein Längenausgleich derjenigen Welle erforderlich, die zum Rad führt. Da der Drehpunkt des Querlenkers nicht mit dem des Gleichlaufgelenks zusammenfällt, muss beim Einfedern des Rades die Längenänderung der Antriebswelle ausgeglichen werden. Ein Gleichlaufverschiebegelenk kann diese beiden Aufgaben gleichzeitig lösen. (Quellenangabe 1)


Funktion

Das Gleichlaufgelenk besteht im Wesentlichen aus dem ballig geformeten Gehäuse mit Wellenstumpf, der in das Gehäuse eingesetzten Kugelnabe mit Kugelkäfig und den Kugeln. Kugelnabe und Gehäuse besitzen Führungen für die Kugeln, die letztlich Gehäuse und Nabe miteinander verzahnen und so das Drehmoment zwischen Ab- und Antriebswelle übertragen.

Funktionsprinzip
(Quellenangabe 2)

Aufgrund der 'axialen' Führungsnuten sowie des beweglichen Kugelkäfigs kann die Kugelnabe mit der aufgesteckten Abtriebswelle in alle Richtungen bis zu (üblicherweise) 40° gebeugt werden. Die nachfolgenden Bilder zeigen Detailaufnahmen des getriebeseitigen Gelenks aus einem 7er BMW:

Ansicht Getriebeseite
Ansicht Radseite
Ansicht zerlegt


Betrieb und Störungen

Das Gleichlaufgelenk muss durch eine Fettpackung ständig geschmiert werden. Beim T4 verhindert eine Gelenkschutzhülle (Achsmanschette) das Austreten von Fett und das Eindringen von Verschmutzungen, die das Gelenk in recht kurzer Zeit ruinieren können (tiefe Lauf-/Fressspuren, Pittingbildung). Die nachfolgenden Bilder, ebenfalls ein Gelenk aus einem 7er BMW, zeigen Verschleißspuren an unterschiedlichen Teilen eines Gleichlaufgelenkes:

Verschleißspuren
Verschleißspuren
Verschleißspuren


Prüfung

Eine rudimentäre Prüfung des äußeren Gleichlaufgelenks ist wie folgt möglich:

  • Antriebswelle z.B. mit Wasserpumpenzange fixieren; dabei nicht zerkratzen.
  • Rad in Laufrichtung leicht hin- und herbewegen.

Tritt dabei ein nennenswertes Spiel auf, dürfte das Gelenk nicht mehr in Ordnung sein. Eine genaue Prüfung ist jedoch erst nach Zerlegung durch Begutachtung der Kugeln/Laufspuren möglich


Ausbau, Zerlegen und Reinigen

Der Ausbau der Gleichlaufgelenke ist im Artikel Gelenkwelle beschrieben.


Quellenangabe

  1. Artikel Homokinetisches Gelenk. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Januar 2007, 09:10 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Homokinetisches_Gelenk&oldid=26800670
  2. Fachartikel Fahrdynamik (Kap. 44) - Universität Duisburg-Essen (PDF-Datei, 24.02.2007) URL: http://www.uni-duisburg-essen.de/imperia/md/content/mechatronik/lehre/fahrdynamik_kap44.pdf