Heckbox
Heckbox
Eine Heckbox erweitert das Ladungsvolumen, insbesondere bei Urlaubsreisen, konkret beim Camping, erheblich.
Beim T4 bieten sich verschiedene Varianten der Heckbox bezüglich Befestigung, Volumen, Nutzungsanforderungen und Kosten an.
Aluminium-Heckbox auf Fiamma-Fahrradträger
Der oft vorhandene Fahrradträger, fixiert an der Heckklappe, bietet sich als Trägersystem für die Heckbox geradezu an.
Die Schienen für den Fahrradtransport können, müssen aber, je nach Ausführung der Box, nicht unbedingt entfernt werden.
Bei dem System Aluminium-Box auf Fiamma-Fahrradträger sind folgende Anforderungen erfüllt:
- Wasserdichter Transport
- Abschließbar - Diebstahlschutz
- Mechanische, formschlüssige Fixierung
- Gewichtminimierung - Heckklappenöffnung bei voller Beladung möglich
- Volumenmaximierung - bei min. 120cm Länge
- Höhenoptimierung - Durchsicht durch das Heckfenster
- Bedienbarkeit
- Kosten - Nutzen
Nutzung im Urlaub
Die Heckbox ist die optimale Transportebene für diverse, oft sperrige Campingartikel:
- Campingtisch (Alu-Klapptisch 110x70x70)
- 4 x Falthocker
- 2 x Faltstuhl
- Campingkeile
- Teppich für das Zelt
- Sonnensegel
- Sonnensegelgestänge
- Häringe, Hammer, sämtliche Zeltaufbauutensilien
- komplette Stromversorgung (Verlängerungskabel, Adapter, ...)
Die Alu-Box D 163 hat folgende Außenabmaße: ca. 120cm x 38cm x 42cm / 163l Volumen
Das Leergewicht der Alu-Box beträgt 9,5kg
Das Gesamtgewicht (Alubox+Inhalt) beträgt ca. 45kg.
Das stellt für den Fiamma-Träger kein Problem dar. Der Härtetest waren 6000km quer durch Skandinavien.
Darüberhinaus bietet das externe Transportvolumen auch eine campingplatzaufbautechnische Optimierung an.
Das im Bild sichtbare Wurfzelt (verpackt quasi ein flaches Rad mit 90cm Durchmesser) "steht" im T4 am Kückenblock und kann einfach entnommen werden.
Alle anderen CP-Artikel sind in der Heckbox einfach verfügbar und zugänglich. Der T4 bzw. dessen Innenraumbeladung wird nicht tangiert.
Der erfahrene T4-Umräum-Camper wird den Vorteil sofort erkennen.
Am Campingplatz bietet die dann leere Box die Möglichkeit diversen, täglich genutzten (Kinder-)Kram schnell, wasserdicht und diebstahlsicher zu verstauen.
Die Heckklappe + Alu-Box (leer) + Fiamma-Träger kann leicht geöffnet werden.
Allerdings sind die Gasdruckdämpfer (3 Ringe xxxN) ganz knapp nicht mehr in der Lage die Klappe sicher geöffnet zu halten.
Es bietet sich die Nutzung von Abstandshaltern an.
Bei voller Beladung der Alu-Box kann die Heckklappe ebenfalls geöffnet werden, aber die Öffungsdauer zur Entnahme von Gegenständen aus dem Heckbereich sollte möglichst kurz sein. Das Halten der Heckklappe ist dann schon ein Kraftakt. Falls zwei Personen die Klappe halten, ist es erheblich einfacher.
Aber generell ist das Öffnen der Heckklappe zu jedem Zeitpunkt gut möglich.
Befestigung der Heckbox
Die Fahrradbefestigungssytemeinheiten werden alle entfernt.
Die Alu-Box verfügt eine Dreipunkt-Befestigung.
Die beiden roten Fixierungspunkte übernehmen die horizontalen Kräfte in Fahrrichtung (Beschleunigung / Verzögerung) und die dynamischen auftretenden vertikalen Kräfte (Bodenwellen / Fahrbahnunebenheiten). Die blauen Fixierungpunkte übernehmen die quer zur Fahrtrichtung auftretenden Kräfte (Kurven / Zentripedalkraftanteil).
Die Alu-Box muss an der oberen Kante etwas Abstand zum Träger aufweisen, sonst kann der Deckel nicht geöffnet werden. Hier ist ein Kompromiss nötig, auf Grund der auftretenden Kräfte sollte die Box möglichst nah am Träger befestigt werden, allerdings sollte der noch mögliche Öffnungswinkel des Deckels die Nutzung ausreichend gewährleisten.
Diese Problematik wurde mit zwei Befestigungs-Abstands-Haltern, wie auf dem Bild sichtbar, gelöst.
Um die Rückwand der Alu-Box in deren Steifigkeit zu verbessern, wurde pro Halter ein Alu-Flach außen aufgenietet.
Eine Schloßschraube in Verbindung mit einem Rohr (das den Abstand zwischen Träger und Box einstellt) und zwei Klemmbleche stellt die stabile Halterung in diesem Bereich dar. Innen wird eine Beilagscheibe + Flügelmutter verwendet. So kann die Box schnell und problemlos auch unterwegs abgenommen werden und mit komplettem Inhalt temporär im T4 quer vor der Rückbank transportiert werden. Anwendungsfall: Fähre oder Hurtigrutenreise (Fahrzeuglänge wird dann Fahrpreisorientiert optmiert).
An der Querstrebe des Trägers wird die Alu-Box mit zwei Aluwinkeln (siehe Bild) links und rechts befestigt. Die Bohrung am Trägerrohr ist vorhanden. Die drei Bohrungen an der Box treffen nicht auf den nutzbaren Innenraum, sondern auf den Aluversteifungsrahmen an der Außenseite der Alu-Box. Entsprechend wird ein M6-Innengewinde in den Alurahmen geschnitten und anschließend der Winkel mit drei Schrauben verschraubt. Die Querstrebe ist teleskopartig ausziehbar (je nach Anzahl der Räder). Die Strebe wird entsprechend der Tiefe der Box ausgezogen, dann muß je eine Fixierungsbohrung mit Verschraubung im Teleskopbereich unter der Box angebracht werden. Diese dienen nicht zur Befestigung der Alu-Box, sondern lediglich zur Stabiliserung der Teleskopposition der Querstrebe.
Die Zentripalkräfte werden durch 4 einfache Nuten im Aluversteifungsrahmen der Box, die in den steifen Teil der Klappscharniere des Trägers greifen, aufgenommen. Die Nuten verletzen ebenfalls nicht den Innenraum. Die Alu-Box kann somit niemals "zur Seite" auf dem Träger verrutschen.
Das weiche Alu kann sehr gut mit eine Feile entsprechend bearbeitet werden.
Die Alu-Box bietet mit 120cm Breite einen optimalen Kompromiss zwischen Nutzungsmöglichkeiten (110cm Tisch) und Fahrdynamik, Fahrzeugabmessungen. Die Höhe von 38cm ermöglicht noch ca. 80% Durchsicht durch das Heckfenster und die Gesamthöhe auf dem Träger kann gut für das Be- und Entladen bei normaler Körpergröße bedient werden. Die Tiefe von 35cm bei einem Gesamtgewicht von ca. 50kg ermöglicht ebenfalls einen guten statischen Gesamtaufbau, der Kräfteverlauf bleibt noch nahe am Fahrzeug. In diesem Fall entstehen kaum nennenswerte Biegemomente, bedingt durch die geringe Ausladung nach hinten.
Die formschlüssige Befestigung an sechs Punkten garantiert eine stabile starre Verbindung mit dem Träger.
Die Aluminium-Box findet bequem Platz vor der Rückbank im Multivan. So kann auch eine kurze Strecke (z.B. CP zum Fährhafen) für Mitreisende auf der Rückbank absolviert werden. Im Bild sieht man auch das o.g. graue Wurfzelt (stehend neben dem roten Küchenmodul). Und die vorbereiteten Reisetaschen für die 5 Tage-Reise Kirkenes-Bergen auf dem Hurtigrutenschiff MS Finnmarken.
So können Fährkosten, die sich an der Fahrzeuglänge orientieren, optimiert werden.
Fazit
Die Aluminium-Box auf dem Fiamma-Träger stellt eine stabile, wasserdichte, externe und umfangreich nutzbare Ladevolumenerweiterung des T4 dar.
Die Gewichtskapazität sollte nicht der Volumennutzung untergeordnet werden, ein maximales Einsatzgesamtgewicht von 45kg ist gut und sicher vertretbar.
Eine intelligente Ladungsentscheidung ermöglicht grundsätzlich eine deutliche Minimierung des Umräumaufwandes bei einer Rundreise. Darüberhinaus können mehrere Personen gleichzeitig CP-Auf- bzw. Abbauarbeiten übernehmen. Parallel innen im T4 und eben außen am T4.
Die Entscheidung Heckklappenfahrradträger + Alu-Box statt AHK-Träger + Alu-Box wurde auf Grund von drei Kriterien getroffen:
- Heckklappenträger war bereits vorhanden
- Öffnen der Heckklappe in jedem Zustand
- Einfacher und kompletter Abbau für die Fährennutzung (Fahrzeuglänge)
Neben dem vorhandenen Fiamma-Heckträger nochmals ein AHK-Trägersystem kaufen (finanzielle Entscheidung) und dieses weitere System zusätzlich einlagern (räumliche Entscheidung). Nein, das wollten wir nicht.
Aber vor allem sollte die Heckklappe jederzeit zu Öffnen sein. Im T4 ist eine Heckschublade verbaut, deren Nutzung nicht mehr möglich wäre, falls die Alu-Box + Trägersystem die Öffung der Heckklappe nachhaltig versperrt.
Für eine Reise mit der Nutzung von großen und langen Fährfahrten (z.B. Skandinavien, Griechenland, u.ä.) kann die Gesamtlänge durchaus ein finanzielles Thema werden. Die Alu-Box kann abgenommen werden, findet temporär Platz im Bus und der Heckträger wird hochgeklappt.
Dann ist die Originalfahrzeuglänge vorhanden.
Als Nachteil wurde dann i. w. die reduzierte Gewichtsladekapazität in Kauf genommen.
Heckbox im Campingeinsatz