Magnetkupplung N25

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Kompressor mit Magnetkupplung

Funktion

Die Magnetkupplung ist für die Kraftübertragung Riemenscheibe-Kompressor zuständig. Sie besteht im Wesentlichen aus der Riemenscheibe mit Lager, einer Magnetspule und einer Kupplungsscheibe.

Aufbau

Beim Einschalten der Klimaanlage wird Spannung auf die Magnetspule gegeben. Ihr Magnetfeld zieht die mit der Antriebswelle des Kompressors fest verbundene Kupplungsscheibe gegen die vom Motor angetriebene Riemenscheibe, sodass eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Riemenscheibe und Antriebswelle zustande kommt. Liegt keine Spannung an, läuft die Riemenscheibe frei mit.

Funktionsprinzip

Die Magnetkupplung besitzt eine eingegossene Thermosicherung, die bei einer zu hohen Erwärmung durchbrennt und dadurch die Magnetkupplung funktionsunfähig macht.


Einbauort

Die Magnetkupplung ist am Kompressor verschraubt, der sich im Motorraum unterhalb der Lichtmaschine befindet. Die elektrischen Anschlüsse sind mit etwas Mühe auch von oben erreichbar.


Ausbau

Die Kupplung kann vom Kompressor gelöst werden. Üblicherweise wird bei VW dazu der Kompressor komplett ausgebaut, wofür das Kältemittelsystem zunächst evakuiert werden muss. Ein Abbau der Magnetkupplung soll aber zumindest bei den Dieselmotoren auch bei eingebautem Kompressor möglich sein.
Für den Abbau muss die Zentralmutter gelöst werden, möglicherweise befindet sich in der Welle ein Inbus-Kopf zum Gegenhalten. Dann kann die Kupplungsscheibe abgenommen werden. Dahinter kommt ein Sicherungsring zum Vorschein. Nach Lösen des Rings wird die Riemenscheibe mit einem Abzieher abgezogen. Dahinter ist ein weiterer Sicherungsring. Wird dieser abgenommen, kann die Magnetkupplung abgezogen werden. Achtung: vorher das Anschlusskabel aus den beiden Halterungen lösen!
Die Magnetkupplung lässt sich zerstörungsfrei nicht weiter zerlegen.
Nach Zusammenbau muss das Spaltmaß zwischen Kupplungsscheibe und Riemenscheibe eingestellt werden. Sollwert: 0,4..0,8mm

Teilenummern

Die Teilenummern sind vom verbauten Klimakompressor abhängig.


Schaltbild und Anschluss

Die Magnetkupplung wird vom Relais 140 an Dauerplus (Kl.30) geschaltet. Ein Einschalten der Magnetkupplung ist erst möglich, wenn die der Relaisspule vorgelagerten Schalter und Sicherheitseinrichtungen wie Druckschalter und Thermoschalter dies zulassen; siehe entsprechende Artikel.

T4 mit manueller Klimaanlage

Bis MJ1995 schaltet die linke Spule Spannung von Kl.X über Sicherung S23 auf das Frischluftgebläse, wenn dessen 4. Stufe über den Schalter E9 (Frischluftgebläse) angewählt wird. Die rechte Spule schaltet nach erfolgreichem Einschalten der Klimaanlage die Kontakte für die Magnetkupplung N25 und für die Ansteuerung des Relais J26 (Lüfter) für die Kühlerlüfter.

Schaltbild bis MJ1995

Ab MJ1996 wurde die Verkabelung dahin gehend verändert, dass nun statt der 4. Stufe des Frischluftgebläses V2 die Spannungsversorgung für das hintere Frischluftgebläse V80 geschaltet wird.

Schaltbild bis MJ1998

Zum MJ1999 erfolgte eine weitere Veränderung der Beschaltung. Das grundsätzlich Prinzip (ab MJ1996) blieb aber unverändert.

Schaltbild ab MJ1999


T4 mit Climatronic

Beim Einschalten der Climatronic (ECON oder AUTO) wird ca. 1/2 Sekunde zeitverzögert Spannung auf die linke Relaisspule (3/3) gegeben. Der dazu gehörige Relaiskonktakt schaltet Dauerplus (Kl.30) auf das vordere Frischluftgebläse (8/6).
Beim Einschalten der Klimaanlage (Stellung AUTO) wird dann Spannung über die diversen Sicherungseinrichtungen (siehe Klimaanlage (Fehlersuche)) an die rechte Relaisspule (1/2) gelegt. Der rechte Relaiskontakt schließt daraufhin den Strompfad von Dauerplus (Kl.30a) zur Magnetkupplung und steuert diese zum Zuschalten des Kompressors an. Die Ansteuerung der Kühler-Lüfter erfolgt direkt durch die Climatronic.

Schaltbild bis MJ1998

Zum MJ1999 gab es kleinere Änderungen bei der Beschaltung:

Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Die Magnetkupplung ist nicht diagnosefähig.


Prüfung

Sie lässt sich am einfachsten testen, indem man bei ausgeschaltetem Motor den Stecker abzieht und direkt eine 12 Volt-Spannung auf die o.a. Kontakte gibt. Das Anziehen der Kupplung sollte deutlich vernehmbar sein. Zudem sollte man bei einer Widerstandsmessung einen Widerstand von ca. 3 bis 4 Ohm messen können. Ist der Widerstand unendlich (kein Durchgang), kann man davon ausgehen, dass entweder die Thermosicherung ausgelöst hat oder die Spule beschädigt ist. Letzteres gilt auch, wenn der Widerstand gegen 0 Ohm geht.


Störungen

Wenn bei nachweislich intakter Klimaanlage und intaktem Kühlsystem die Kühlerlüfter die Magnetkupplung nicht einschaltet, kann neben einem Defekt der Kupplung selbst oder deren Verkabelung ein Problem mit einem Bauteil im Strompfad zur Magnetkupplung vorliegen.


Typische Auswirkungen einer Störung:


Typische Ursachen einer Störung:


Reparatur der Thermosicherung

Informationen und Bild wurden dankenswerterweise von ForzaT4 zur Verfügung gestellt.

Überbrückte Thermosicherung

Dazu zunächst das schwarze Vergussmaterial (Dicke ca. 5 mm) der Magnetkupplung im Bereich der Thermosicherung mit einem scharfen Schraubenzieher und Hammer vorsichtig abgeklopfen. Dabei Schutzbrille nicht vergessen, da das Zeug unberechenbar durch die Gegend fliegen kann. Die Position der Thermosicherung sollte das Bild verdeutlichen. Zu erkennen ist diese bei genauerem Hinschauen aber auch auf der schwarzen Vergussmasse als kleines Rechteck (ca. 2 mm x 12 mm), welches sich unter der Masse abzeichnet.

Ausgehend von diesem Rechteck sollte man jeweils ca. 2cm rechts und links davon die Vergussmasse entfernen. Dabei vorsichtig vorgehen, um die darunterliegende Kupferleitungen nicht zu beschädigen. Dann die Kupferlitzen rechts und links freilegen und mit einem Kupferdraht der selben Stärke wieder verbinden. Möglichst nicht verlöten, da die Gefahr besteht, dass sich die Verbindung wieder entlötet, sobald die Spule im Betrieb wieder warm wird. Eine Quetschverbindung ist deshalb besser.

Zum Abschluss der Reparatur die Stelle z.B. mit geeignetem Material wieder vergießen; z.B. mit 2-Komponenten-Kleber.

Achtung:
Bei dieser Methode wird eine Schutzfunktion gegen Überhitzung außer Kraft gesetzt. Sicherer ist es daher, eine neue Thermosicherung einzubauen. Sie kann u.a. über die Fa. Reichelt bezogen werden (MTS 128 Temperatursicherung, 10A, 128°C).