Kombiinstrument
Allgemeines
Als Kombi-Instrument (von Kombinationsinstrument, abgekürzt KI) wird der in die Schalttafel eingesetzte Instrumentenblock bezeichnet, der aus Tachometer, Drehzahlmesser, Tank- und Temperaturanzeige, Warnlampen etc. besteht. Hersteller des Kombi-Instrumentes im T4 waren VDO und Motometer. Es wird in Reparaturanleitungen auch als Schalttafeleinsatz bezeichnet.
Informationen über den Tachoumbau sowie über die Zuordnung Teilenummer/Kombiinstrument für die KI ab MJ1999 finden sich im Artikel Kombiinstrument (Umbau). Fahrtschreiber sind im Artikel Fahrtschreiber beschrieben.
Das Armaturenbrett sowie der Einsatz für das Kombiinstrument (Tacho) wurden zum Modelljahr (MJ) 1996 im Rahmen der Großen Produktaufwertung geändert. Tachos ab MJ1996 passen dennoch in die Schalttafel bis MJ1995 ohne mechanische Bearbeitung. In jedem Fall muss jedoch die Tachoblende zum jeweiligen Tacho passen.
Versionen
Im T4 wurden 3 unterschiedliche Grundversionen in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten (Uhr, Drehzahlmesser etc.) verbaut.
Bis Modelljahr 1995 kam ein 'eckiges' KI mit Tachowelle zum Einsatz. Die Aufnahme für die Tachowelle ist gut auf der Rückseite des KI zu erkennen. Eine Ausnahme bildeten hier T4 mit Multifunktionsanzeige (MFA). Bei diesen T4, wohl nur Benziner, kam schon ein elektrischer Geber für die Geschwindigkeit zum Einsatz.
Seit Modelljahr 1996 ist der Tacho elektronisch (Geschwindigkeitssignal), die Form blieb aber wie die grüne Beleuchtung bis MJ1999 unverändert.
Zum Modelljahr 1999 wurde dann das 'runde' KI mit der blau-roten Beleuchtung eingeführt. Es kommt in 3 Versionen:
- Lowline-Version mit Drehzahlmesser und Digitaluhr
- Midline-Version mit Drehzahlmesser und Multifunktionsanzeige
- Highline-Version mit Drehzahlmesser, Multifunktionsanzeige und Anzeigeeinheit für Navigation.
Darüber hinaus gibt es noch Fahrtschreiber-Versionen und eine USA-Ausführung (Eurovan)
Teilenummern
Teilenummern sind im Artikel Kombiinstrument (Umbau) aufgeführt.
Steckverbindungen
T4 bis 12/1995
T4 bis 12/1996 besitzen einen 28-fach-Steckanschluss mit nachfolgender Belegung. Die ursprüngliche Teilenummer des Steckers lautete 357 972 529. Der Stecker wurde aber mittlerweile durch ein Griffstück (357 972 530 A) und einen Kontaktträger (357 972 531) ersetzt; beide kosten ca. 2,50 Euro.
Kontakt | 28-fach |
1 | Temperaturfühler für Außentemperatur (MFA) |
2 | Kühlmittelmangelanzeige |
3 | Masse (Kl.31) |
4 | Speicherschalter für MFA (Reset) |
5 | Masse (Kl.31) |
6 | Speicherschalter für MFA (Memory) |
7 | Ausgangssignal vom Geschwindigkeitsmesser |
8 | Öldruckschalter 0,9/1,4/1,8bar |
9 | Öldruckschalter 0,3bar |
10 | Kl.1/Kl.W oder Drehzahl Digifant |
11 | Plus (Kl.30) |
12 | Instrumentenbeleuchtung (Kl.58b) |
13 | Zündungsplus (Kl.15) |
14 | Kontrolllampe für Nebelschlussleuchte |
15 | Abruftaste für MFA (Mode) |
16 | Kontrolllampe für Generator (Kl.61) |
17 | Geber G8 für Öltemperatur (nur MFA) |
18 | Kontrolllampe für Zweikreis- und Handbremsanlage, Sicherheitsgurt-Warnsystem |
19 | Temperaturfühler für Außentemperatur (nur MFA) |
20 | Kontrolllampe für Vorglühzeit (Dieselmotor) |
21 | Kraftstoffvorratsanzeige |
22 | Kontrolllampe für Blinker links |
23 | Kühlmitteltemperaturanzeige |
24 | Kontrolllampe für Blinker rechts |
25 | Kontrolllampe für Fernlicht (Kl.56a) |
26 | Verbrauchssignal (Digifant ab 01/93) |
27 | Eingangssignal zum Geschwindigkeitsmesser |
28 | Automatik-Wählbereichsanzeige (AG4) |
T4 von 01/1996 bis 08/1998
Diese T4 besitzen je einen schwarzen und roten 28-fach-Steckanschluss mit folgender Belegung:
Kontakt | 28-fach schwarz | 28-fach rot |
1 | Temperaturfühler für Außentemperatur (MFA) | nicht belegt |
2 | Kühlmittelmangelanzeige | nicht belegt |
3 | Masse (Kl.31) | nicht belegt |
4 | Speicherschalter für MFA (Reset) | nicht belegt |
5 | Kl.31b (Elektronik-/Gebermasse | nicht belegt |
6 | Speicherschalter für MFA (Memory) | nicht belegt |
7 | Ausgangssignal vom Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt |
8 | Öldruckschalter 1,8bar | nicht belegt |
9 | Öldruckschalter 0,3bar | nicht belegt |
10 | Kl.1 / Kl.W (Drehzahl) | nicht belegt |
11 | Plus (Kl.30) | nicht belegt |
12 | Instrumentenbeleuchtung (Kl.58b) | nicht belegt |
13 | Zündungsplus (Kl.15) | nicht belegt |
14 | Kontrolllampe für Nebelschlussleuchte | nicht belegt |
15 | Abruftaste für MFA (Mode) | nicht belegt |
16 | Kontrolllampe für Generator (Kl.61) | nicht belegt |
17 | Geber G8 für Öltemperatur (nur MFA) | nicht belegt |
18 | Kontrolllampe für Zweikreis- und Handbremsanlage | nicht belegt |
19 | Temperaturfühler für Außentemperatur (nur MFA) | nicht belegt |
20 | Kontrolllampe für Vorglühzeit (Dieselmotor) oder CAT Check | nicht belegt |
21 | Kraftstoffvorratsanzeige | nicht belegt |
22 | Kontrolllampe für Blinker links | nicht belegt |
23 | Kühlmitteltemperaturanzeige | nicht belegt |
24 | Kontrolllampe für Blinker rechts | nicht belegt |
25 | Kontrolllampe für Fernlicht (Kl.56a) | nicht belegt |
26 | Verbrauchssignal (nur MFA) | Fehlerlampe für Eigendiagnose TDI (USA) |
27 | Eingangssignal zum Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt |
28 | Automatik-Wählbereichsanzeige (AG4) | nicht belegt |
T4 ab 08/1998
Diese T4 besitzen je einen blauen und grünen 32-fach-Steckanschluss sowie einen roten 20-fach-Steckanschluss. Der Rote ist nur bei T4 mit Navigation bestückt.
T4 ohne CAN-Bus
Belegung:
Kontakt | 32-fach blau | 32-fach grün | 20-fach rot |
1 | Zündungsplus (Kl.15) | nicht belegt | nicht belegt |
2 | Kontrolllampe für Blinker rechts | nicht belegt | nicht belegt |
3 | Ausgangssignal vom Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt | nicht belegt |
4 | Kontrolllampe AHK | nicht belegt | nicht belegt |
5 | Kraftstoffvorratsanzeige | nicht belegt | nicht belegt |
6 | Airbag (liegt ohne Airbag auf Masse) | nicht belegt (Waschwasserwarnung) |
nicht belegt |
7 | Kl.31 (Gebermasse) | Bremsbelagverschleißanzeige | nicht belegt |
8 | Kühlmitteltemperaturanzeige | nicht belegt | nicht belegt |
9 | Masse (Kl.31) | nicht belegt | nicht belegt |
10 | Öldruckschalter | Kraftstoffreservewarnung | nicht belegt |
11 | Drehzahlsignal | nicht belegt | nicht belegt |
12 | Kontrolllampe für Generator (Kl.61) | nicht belegt | Radio/Navigation - Clock |
13 | Kontrolllampe für Vorglühzeit (Dieselmotor) oder Fehlerlampe elektr. Gasbetätigung | Kontrolllampe für Handbremse | Radio/Navigation - Data |
14 | Kontrolllampe für Nebelschlussleuchte | nicht belegt | nicht belegt |
15 | nicht belegt | nicht belegt | Radio/Navigation - Enable |
16 | nicht belegt | nicht belegt | nicht belegt |
17 | Kontrolllampe für Fernlicht (Kl.56a) | nicht belegt | nicht belegt |
18 | Kontrolllampe für Blinker links | nicht belegt | nicht belegt |
19 | ABS (liegt ohne ABS auf Masse) | nicht belegt | nicht belegt |
20 | Instrumentenbeleuchtung (Kl.58b) | nicht belegt | nicht belegt |
21 | Signal für offene Fahrertür | nicht belegt | - |
22 | Kühlmittelmangelanzeige | nicht belegt | - |
23 | Plus (Kl.30) | Speicherschalter für MFA (Memory) | - |
24 | Masse (Kl.31) | Abruftaste für MFA (Mode) | - |
25 | Eigendiagnose (K-Leitung) | Speicherschalter für MFA (Reset) | - |
26 | Parklicht/Standlicht rechts, Signal für Lichtwarnsummer | Temperaturfühler für Außentemperatur | - |
27 | Parklicht/Standlicht links, Signal für Lichtwarnsummer | nicht belegt | - |
28 | Eingangssignal zum Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt | - |
29 | Kontrolllampe für Bremsanlage | nicht belegt | - |
30 | S-Kontakt | nicht belegt | - |
31 | Sicherheitsgurt-Warnsystem | Automatik-Wählbereichsanzeige | - |
32 | Abgas-Warnleuchte | Signal für Kraftstoffverbrauch | - |
T4 mit CAN-Bus
Belegung:
Kontakt | 32-fach blau | 32-fach grün | 20-fach rot |
1 | Zündungsplus (Kl.15) | nicht belegt | nicht belegt |
2 | Kontrolllampe für Blinker rechts | nicht belegt | nicht belegt |
3 | Ausgangssignal vom Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt | nicht belegt |
4 | Kontrolllampe AHK | nicht belegt | nicht belegt |
5 | Kraftstoffvorratsanzeige | nicht belegt | nicht belegt |
6 | Airbag (liegt ohne Airbag auf Masse) |
nicht belegt (Waschwasserwarnung) |
nicht belegt |
7 | Kl.31 (Gebermasse) | Bremsbelagverschleißanzeige | nicht belegt |
8 | Kühlmitteltemperaturanzeige | nicht belegt | nicht belegt |
9 | Masse (Kl.31) | nicht belegt | nicht belegt |
10 | Öldruckschalter | Kraftstoffreservewarnung | nicht belegt |
11 | nicht belegt (Drehzahlsignal über CAN-Bus) |
Signal für Fahrzeugstandzeit | nicht belegt |
12 | Kontrolllampe für Generator (Kl.61) | nicht belegt | Radio/Navigation - Clock |
13 | nicht belegt (Vorglühkontrolle (Dieselmotor) oder Fehlerlampe elektr. Gasbetätigung über CAN-Bus) |
Kontrolllampe für Handbremse | Radio/Navigation - Data |
14 | Kontrolllampe für Nebelschlussleuchte | Antriebsschlupfregelung (ASR) / Fahrzeugstabilisierung (ESP) | nicht belegt |
15 | nicht belegt | nicht belegt | Radio/Navigation - Enable |
16 | nicht belegt | nicht belegt | nicht belegt |
17 | Kontrolllampe für Fernlicht (Kl.56a) | nicht belegt | nicht belegt |
18 | Kontrolllampe für Blinker links | Signal für Öltemperatur- und Ölstandswarnung (WIV) | nicht belegt |
19 | ABS (liegt ohne ABS auf Masse) |
CAN-Bus für Antrieb (High-Eingangssignal) | nicht belegt |
20 | Instrumentenbeleuchtung (Kl.58b) | CAN-Bus für Antrieb (Low-Eingangssignal) | nicht belegt |
21 | Signal für offene Fahrertür | nicht belegt | - |
22 | Kühlmittelmangelanzeige | Signal für offene Motorhaube (WIV) | - |
23 | Plus (Kl.30) | Speicherschalter für MFA (Memory) | - |
24 | Masse (Kl.31) | Abruftaste für MFA (Mode) | - |
25 | Eigendiagnose (K-Leitung) | Speicherschalter für MFA (Reset) | - |
26 | Parklicht/Standlicht rechts, Signal für Lichtwarnsummer | Temperaturfühler für Außentemperatur | - |
27 | Parklicht/Standlicht links, Signal für Lichtwarnsummer | nicht belegt | - |
28 | Eingangssignal zum Geschwindigkeitsmesser | nicht belegt | - |
29 | Kontrolllampe für Bremsanlage | nicht belegt | - |
30 | S-Kontakt | nicht belegt | - |
31 | Sicherheitsgurt-Warnsystem | Automatik-Wählbereichsanzeige | - |
32 | Abgas-Warnleuchte | nicht belegt (Signal für Kraftstoffverbrauch über CAN-Bus) |
- |
Ausbau
T4 bis MJ1998
Obwohl in diversen Reparaturanleitungen als Arbeitsschritt aufgeführt, muss das Lenkrad für den Aus-/Einbau des Kombiinstruments bei T4 ab MJ1996 nicht abgebaut werden. Mit abgebautem Lenkrad ist es zwar einfacher, aber es geht halt auch ohne.
Bei T4 vor MJ1996 ist ein Ausbau des gesamten KI nicht erforderlich, um die Instrumente, Kontrollleuchten und die Beleuchtung (inkl. Steckfassung) sowie - wohl abhängig von der Ausführung - den Spannungskonstanter ausbauen; siehe Artikel Spannungskonstanter.
Bilderquelle KI vor MJ1999: Webseite Roger G. Moore
Hinweise:
- Vor Arbeiten an der Elektrik sollte grundsätzlich das Batterie-Massekabel von der Batterie gelöst werden. Wird dies gemacht, benötigt man nach Fertigstellung der Arbeiten ggf. den Code für das Radio und muss in der Regel die Fensterheber neu anlernen und natürlich sämtliche Uhren wieder stellen.
Werkzeug:
- Kreuzschlitz-Schraubenzieher, ggf. Ratsche mit Kreuzschlitzeinsatz
- Kleiner, normaler Schraubenzieher zum Entriegeln des Steckers
Arbeitsschritte:
- Batterie-Massekabel lösen.
- Obere Lenkradverkleidung ausbauen. Sie ist auf die untere Verkleidung geklipst und zusätzlich an dieser mit Schrauben befestigt. Die 2 äußeren Schrauben (ev. auch die mittlere) in der unteren Lenkradabdeckung herausdrehen, die obere Verkleidung nach oben ausclipsen und dann nach hinten kippend nach oben zwischen Lenkrad und Armaturenbrett heraus nehmen.
- Blende des KI ausbauen. Sie wird unten links und rechts mit je einer Federklammer gehalten und ist zusätzlich oben mit 2 Schrauben befestigt. Schrauben lösen und Blende dann nach vorne ziehen, leicht kippen und zwischen Lenkrad und Armaturenbrett nach oben heraus nehmen.
- Kombiinstrument losschrauben. Es ist mit lediglich je 1 Schraube links und rechts befestigt. Das KI dann zwischen Schalttafel und Lenkrad nach vorne ziehen.
- Tachowelle abklemmen und Steckverbindung trennen. Das KI etwas vorziehen und Stecker hinten links lösen.
- Kombiinstrument entnehmen. Wird das KI entsprechend 'gedreht und gewendet', lässt es sich zwischen Lenkrad und Armaturenbrett heraus nehmen. Dabei unbedingt auf die Ein-/Rücksteller achten.
Wiederherstellung:
- Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
T4 ab MJ1999
Obwohl in diversen Reparaturanleitungen als Arbeitsschritt aufgeführt, muss das Lenkrad für den Aus-/Einbau des Kombiinstruments nicht abgebaut werden. Mit abgebautem Lenkrad ist es zwar einfacher, aber es geht halt auch ohne.
Hinweise:
- Vor Arbeiten an der Elektrik sollte grundsätzlich das Batterie-Massekabel von der Batterie gelöst werden. Wird dies gemacht, benötigt man nach Fertigstellung der Arbeiten ggf. den Code für das Radio und muss in der Regel die Fensterheber neu anlernen und natürlich sämtliche Uhren wieder stellen.
Werkzeug:
- Kreuzschlitz-Schraubenzieher, ggf. Ratsche mit Kreuzschlitzeinsatz
- Kleiner, normaler Schraubenzieher zum Entriegeln der Stecker
Arbeitsschritte:
- Batterie-Massekabel lösen.
- Falls vorhanden, Halterung der Freisprecheinrichtung abbauen (FSE). Dazu die Gummiabdeckung von unten heraus ziehen und 2 Schrauben heraus drehen. Die Blende für das KI ist nun auch auf der rechten Seite demontierbar.
- Obere Lenkradverkleidung ausbauen. Sie ist auf die untere Verkleidung geklipst und zusätzlich an dieser mit Schrauben befestigt. Die 2 äußeren Schrauben (ev. auch die mittlere) in der unteren Lenkradabdeckung herausdrehen, die obere Verkleidung nach oben ausclipsen und dann nach hinten kippend nach oben zwischen Lenkrad und Armaturenbrett heraus nehmen.
- Blende des KI ausbauen. Sie ist links und rechts geclipst und zusätzlich mit 2 Schrauben befestigt. Schrauben lösen, Blende links und rechts ausclipsen und dann nach vorne ziehen, leicht kippen und zwischen Lenkrad und Armaturenbrett nach oben heraus nehmen.
- Kombiinstrument losschrauben. Es ist mit lediglich je 1 Schraube links und rechts befestigt. Das KI dann zwischen Schalttafel und Lenkrad nach vorne ziehen.
- Steckverbindungen trennen. Das KI etwas vorziehen, im Uhrzeigersinn um ca. 90 Grad drehen und gleichzeitig vorsichtig (wegen der Rück-/Einsteller) um ca. 90 Grad kippen, damit man die Kabel zu den Steckern ausclipsen und dann vom KI trennen kann. Zum Trennen der Stecker den Bügel für die Steckerverriegelung mit einem kleinen Schraubenzieher nach oben über die Sperre biegen und den Bügel dann ganz nach links kippen. Der Stecker wird dabei heraus gedrückt und lässt sich leicht entnehmen. Die gleichen Schritte mit dem blauen Stecker wiederholen.
- Kombiinstrument entnehmen. Dazu das KI zunächst gekippt etwas nach vorne ziehen und dann gegen den Uhrzeigersinn drehend ganz nach vorne bringen. Dabei unbedingt auf die Ein-/Rücksteller achten. Das KI sollte nun in normaler Lage vor dem Ausschnitt liegen. Abschließend das KI auf der rechten Seite leicht nach vorne ziehen, wieder gegen den Uhrzeigersinn drehen und nach oben zwischen Lenkrad und Armaturenbrett heraus nehmen. Es ist zwar eng und man braucht an einer Stelle (ganz) sanfte Gewalt, es funktioniert aber ohne Kratzer oder andere Beschädigungen.
Wiederherstellung:
- Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Zerlegen
1996 - 1998
Zunächst müssen die beiden Schrauben an der Oberseite des Gehäuses gelöst werden, dann können die Scheibe und der schwarze Rahmen ausgeclipst werden.
Um die Skalenscheiben demontieren zu können, müssen die Zeiger entfernt werden. Zunächst sollte man sich den Anschlag der Zeiger im stromlosen Zustand markieren. Die Zeiger müssen zur Demontage vorsichtig gegen ihren Anschlag gedreht und dabei angehoben werden. Hierbei nicht mit spitzen Werkzeugen arbeiten, da die Skalenscheiben sonst zerkratzen könnten. Lassen sich die Nadeln nicht lösen, so kann man sie vorsichtig erwärmen. Zerfällt ein Schrittmotor in seine Einzelteile, kann er einfach wieder zusammen gesteckt werden.
Bei der Analoguhr hat es sich bewährt, bei der Demontage des oberen Zeigers den unteren mit einer Gabel o.ä. gegen zu halten, da der Motor sonst leicht auseinander fällt.
Sind die Skalenscheiben ausgebaut, so müssen zwei Schrauben für die Beleuchtungsleiter oben links gelöst werden. Danach kann die Leiterplatte aus dem Gehäuse ausgeclipst werden. Bei frühen Revisionen verbindet noch ein Massekabel die Leiterplatte mit dem Gehäuse.
Beim Zusammenbau können die Zeiger leicht wieder auf die Achsen gesetzt und dann sauber auf den den vorher markierten Anschlag ausgerichtet werden. Dann drückt man sie vorsichtig fest.
Wurden die Anschläge nicht markiert, kann man die Zeiger zunächst auf den ersten Strich der Skala ausrichten. Wird nun die Zündung eingeschaltet, fahren die Zeiger meist ein Stück hoch, sodass der Nullpunkt dann in mehreren Schritten eingestellt werden muss.
Betrieb und Probleme
Eigendiagnose
Das Kombiinstrument ist ab 1996 über die Eigendiagnose diagnosefähig. Siehe dazu auch den Artikel Messwertblock.
Diverse Probleme vor 1996
Beim Kombiinstrument vor 1996 kam es häufig zu unterschiedlichen Beanstandungen wie sporadisch aufleuchtende Kontrollleuchten oder schwankenden Anzeigen (Tankanzeige, Kühlmitteltemperatur). Ursache sind in beiden Fällen durch mechanische oder elektrische Belastungen beschädigte Lötstellen der Steckverbindung zum Tacho (siehe oben) und des Spannungskonstanters. In der Regel lassen sich diese Probleme durch Nachlöten der Lötstellen beseitigen. Eine Reparaturanleitung findet sich im Artikel Spannungskonstanter.
Hinweis: Es kam schon vor, dass ein an den Steckerpins und Spannungskonstanter nachgelötetes Kombiinstrument dennoch Aussetzer zeigte. Ein Wackeln am Stecker lies zuerst vermuten dass es sich um dort weiter vorhandene Lötstellenprobleme handeln müsste. Im Verlauf der weiteren Fehlersuche zeigte sich aber, dass das Wackeln am Stecker sich auf die gesamte Platine und dadurch auf den Spannungskonstanter übertrug. Abhilfe schaffte letztlich nur zusätzlich verlötete Drahtverbindungen von den Kontaktbeinen des Spannungskonstanter zum nächstgelegenen Lötpunkt auf der Platine. OBACHT: Im verlinkten Bild sind Lötstellenschäden am Spannungskonstanter (schlecht) zu erkennen. Hier wäre ein Nachlöten dieser Lötstellen angeraten, bevor ein Workaround mit Kabel angedacht wird.
Ausfall der Beleuchtung 1996 - 1998
Wenn beim Kombiinstrument von 1996 bis 1998 die Beleuchtung der Skalen ausfällt, aber die Beleuchtung der beiden Digitalanzeigen weiterhin mit der Innenbeleuchtung dimmbar ist, so haben sich zwei Schrauben im Inneren, die die Leiter zu den Glühlampen mit der Leiterplatte des Kombiinstruments verbinden gelöst. Sie können nach dem Zerlegen des Kombiinstruments nachgezogen werden. Trotzdem sollten vorher die drei Glühlämpchen kontrolliert werden.
Zeiger stehen nicht mehr auf '0' ab 96
Abhilfe kann ein Ziehen der Sicherung 21 bei ausgeschalteter Zündung liefern. Sicherung ziehen, 10s warten, Sicherung stecken. Ohne Einschalten der Zündung sollen jetzt die Zeiger zurück auf '0' gehen. Tritt das häufiger auf, ist der nächste Punkt dringend zu prüfen.
Probleme der Kondensatoren 1996 - 1998
Im Kombiinstrument von 1996 - 1998 sind Kondensatoren verbaut, die im Alter dazu neigen Probleme zu verursachen. Problematisch hierbei ist, dass einer der Kondensatoren ausläuft und die Leiterplatte beschädigt. Bei einigen Versionen des Kombiinstruments kann durch einen Kurzschluss die Leiterplatte irreparabel beschädigt werden. Bei den grünen Kombiinstrumenten von 96-98 ist der Fehler, dass die Zeiger beim Ausschalten der Zündung nicht mehr auf 0 zurück laufen ein sicheres Indiz dafür, dass der Kondensator oben rechts in der Ecke der Leiterplatte ausläuft.
Genauere Infos hierzu finden sich in der vwbuswiki
Ausfall der Beleuchtung ab 1999
Bei Kombiinstrumenten ab Modelljahr 1999 kommt es gelegentlich vor, dass die Beleuchtung des KI ausfällt, wobei aber die restliche Instrumentenbeleuchtung (z.B. der Schalter, Radio,...) weiterhin funktioniert. Dies ist in der Regel kein Fehler des Kombiinstruments selbst, sondern die Folge eines nicht funktionierenden Standlichts. Die 'blauen' Kombiinstrumente benötigen neben dem Signal Instrumentenbeleuchtung (Kl58b) auch die Signale Standlicht links (Kl58L) und Standlicht rechts (Kl58R), damit die Beleuchtung funktioniert. Beim Ausfall der Beleuchtung des KI und eines der Standlichter ist also auch die zugehörige Sicherung des Standlichtes zu prüfen. Leider ist dieser Sachverhalt auch vielen Werkstätten nicht bekannt.
Diverse Fehler ab 1999
Bei den Modelljahren 2000 und 2001 gab es vergleichbare Probleme wie bei den Kombiinstrumenten bis 1995, also eine schwankende, falsche Tank- und Kühlmitteltemperaturanzeige. Die Ursache dafür war aber bereits ab Werk vorhanden:
- Nicht gesteckte Hauptmasseleitung an der Zentralelektrik Steckverbindung Relaisplatte (Z2).
- Fehlerhafter Motor-Leitungssatz
Tritt der Fehler nachträglich auf, so kann man von einem Problem mit der Masseverbindung ausgehen.
Sollte bei einem Kombi nach 1998 die Beleuchtung ausfallen (aber die ganzen Schalterbeleuchtungen im Armaturenbrett noch funktionieren), kann dies auch mit einer defekten Sicherung Nr. 8 - Standlicht Fahrerseite - zusammenhängen (Hinweis von User TobSen aus dem T4Forum).
Rotes Blinken der Handbrems-Kontrolleuchte ab 120km/h
Damit wird zusätzlich ein Fehler des ABS-Systems angezeigt, wenn die ABS-Leuchte bereits gelb leuchtet. Damit soll wohl der Fahrer auf die erhöhte Gefahr beim starken Bremsen hingewiesen werden: Mögliches Überbremsen (blockieren) der Hinterräder bei Ausfall des ABS, da dann die EBV (Elektronische BremskraftVerteilung) nicht mehr aktiv ist.
Codierung
Bei den Kombiinstrumenten ab MJ1999 lassen sich Mehrausstattungen, Ländervarianten, Drehzahlsignal und Geschwindigkeitssignal (als Wegimpulszahl) sowie bei T4 mit WIV ab MJ2000 die Art des Serviceintervalls codieren. Damit hat man die Möglichkeit zusätzliche Funktionen zu nutzen bzw. einige Kontrollleuchten zu deaktivieren, ohne etwas an der Verkabelung ändern zu müssen.
Die Codierung erfolgt in der Funktion 07 "Steuergerät codieren" über die Eingabe einer 5-stelligen Zahl, deren Ziffern festgelegte Bedeutungen haben.
T4 bis 04/2000
Die ersten beiden Ziffern (1 und 2) stehen für die Mehrausstattungen. Dabei gelten folgende Werte:
- 00 - keine Mehrausstattung aktiviert
- 01 - Bremsbelagverschleißanzeige aktiviert
- 02 - Gurtwarnung aktiviert
- 04 - Waschwasserwarnung aktiviert
- 16 - Navigation vorhanden
Die 3. Ziffer steht für die Ländervariante. Dabei gelten folgende Werte:
- 0 - Deutschland
- 1 - Europa
- 2 - USA
- 3 - Kanada
- 4 - Großbritannien
- 5 - Japan
- 6 - Saudi Arabien
- 7 - Australien
Die 4. Ziffer steht für das Drehzahlsignal (Zylinderzahl bzw. Übersetzungsverhältnis Motor/Lichtmaschine). Dabei gelten die folgenden Werte:
- 1 - Übersetzungsverhältnis 2,69 (passend für AAB/AJA)
- 2 - Übersetzungsverhältnis 2,99 (passend für ABL)
- 4 - 4 Zylinder
- 5 - 5 Zylinder
- 6 - 6 Zylinder
Die 5. Ziffer steht für das Geschwindigkeitssignal (Wegimpulszahl). Dabei gelten die folgenden Werte:
- 1 - 3355
- 2 - 3407
- 3 - 3523
- 4 - 3465
Leider kann nicht bei allen Kombiinstrumenten die Wegimpulszahl eingestellt werden. Änderungen der 5. Ziffer werden in diesem Fall verworfen und die vorherige Codierung bleibt bestehen.
Die 5-stellige Zahl ergibt sich nun aus der Aneinanderreihung der o.a. Ziffern, wobei im Fall der Mehrausstattungen zunächst die Werte für die jeweils zu aktivierenden Ausstattungen zusammengezählt werden müssen. Beispiel:
- Bremsbelagverschleißanzeige und Waschwasserwarnung aktiviert --> Ziffern 1 und 2 = 01 + 04 = 05
- Deutschland -> Ziffer 3 = 0
- Übersetzungsverhältnis 2,99 -> Ziffer 4 = 2
- Wegimpulszahl 3523 -> Ziffer 5 = 3
Die Codierzahl lautet also 05023.
T4 ab 05/2000
Die ersten beiden Ziffern (1 und 2) stehen für die Mehrausstattungen. Dabei gelten folgende Werte:
- 00 - keine Mehrausstattung aktiviert
- 01 - Bremsbelagverschleißanzeige aktiviert
- 02 - Gurtwarnung aktiviert
- 04 - Wasschwasserwarnung aktiviert
- 08 - Multifunktionsanzeige (MFA) vorhanden
- 16 - Navigation vorhanden
Die 3. Ziffer steht für die Ländervariante. Dabei gelten folgende Werte:
- 0 - Deutschland
- 1 - Europa
- 2 - USA
- 3 - Kanada
- 4 - Großbritannien
- 5 - Japan
- 6 - Saudi Arabien
- 7 - Australien
Die 4. Ziffer steht für die Wartungsintervalle. Dabei gelten die folgenden Werte:
- 0 - Fahrzeuge mit festen Wartungsintervallen ohne Geber für Ölstand/-temperatur G266 (PR-Nummer QG0)
- 1 - Fahrzeuge mit flexiblen Wartungsintervallen mit Geber für Ölstand/-temperatur G266 (PR-Nummer QG1)
- 2 - Fahrzeuge mit festen Wartungsintervallen mit Geber für Ölstand/-temperatur G266 (PR-Nummer QG0)
- 3 - Fahrzeuge ohne Serviceintervallanzeige (USA, Canada)
Die 5. Ziffer steht für das Geschwindigkeitssignal (Wegimpulszahl). Dabei gelten die folgenden Werte:
- 1 - 3355
- 2 - 3407
- 3 - 3523
- 4 - 3465
- 5 - 3300
- 6 - 3325
- 7 - 3500
- 8 - 3550
Die 5-stellige Zahl ergibt sich nun aus der Aneinanderreihung der o.a. Ziffern, wobei im Fall der Mehrausstattungen zunächst die Werte für die jeweils zu aktivierenden Ausstattungen zusammengezählt werden müssen. Beispiel:
- Bremsbelagverschleißanzeige und Waschwasserwarnung aktiviert --> Ziffern 1 und 2 = 01 + 04 = 05
- Deutschland -> Ziffer 3 = 0
- WIV mit G266 -> Ziffer 4 = 1
- Wegimpulszahl 3407 -> Ziffer 5 = 2
Die Codierzahl lautet also 05012.
Ländervariante
Bei den verschiedenen Ländervarianten ändern sich die Anzeigen/Funktionen wie folgt:
- 0 - Deutschland; 24h-Uhrzeit, Wegstrecke in km
- 1 - Europa; 24h-Uhrzeit, Wegstrecke in km
- 2 - USA; 12h-Uhrzeit, Wegstrecke in Meilen, Gong beim Fahrertür öffnen, wenn Schlüssel steckt
- 3 - Kanada; wie USA, aber Wegstrecke in km
- 4 - Großbritannien; Wie USA, aber ohne Gong
- 5 - Japan; ?
- 6 - Saudi Arabien; 24h Uhr, Warnton für nicht abgezogenen Zündschlüssel, Wegstrecke in km, Dauerwarnton ab 120km/h
- 7 - Australien; 12h Uhrzeit, Wegstrecke in km
Nachrüstung Impulsgeber bis 1996
Wird ein elektronisches Geschwindigkeitssignal für z.B. Radio, Tempomat oder Navigationsgerät benötigt, so muss bei T4 bis MJ1995 ein Impulsgeber für den Tacho nachgerüstet werden. Das Kombiinstrument ist dafür bereits vorbereitet, und man benötigt noch den Impulsgeber bzw. Hallgeber (357 907 345 A, ca. 45 Euro) und die Kontaktplatte (357 907 359, ca. 7 Euro).
Zum Einbau muss zunächst das KI ausgebaut werden. Dann wird die Abdeckung der Geber-Aufnahme vorsichtig herausgebrochen, der Geber eingesetzt und mit 2 Kreuzschlitz-Schrauben befestigt.
Zum Abschluss wird die Kontaktplatte eingesetzt, die die 3 Kontakte des Gebers mit dem 3-fach-Stecker links neben dem Geber verbindet. Ist diese eingebaut, steht das Geschwindigkeitssignal an Pin 7 der 28-fach-Steckverbindung des Tachos zur Verfügung. Man kann die beschrifteten Kontakte allerdings auch direkt verkabeln (Spannungsversorgung (+, Gnd)) und das Signal am entsprechenden Geberkontakt (Ausg.) abgreifen. Der Signalausgang wird vom Geber gegen Masse geschaltet, was bedeutet, dass die dort angeschlossenen Geräte entweder schon über einen Pull-Up-Widerstand verfügen, oder dieser separat eingefügt werden muss, um Impulse zu erhalten. Bei der Nachrüstung eines Geschwindigkeitsreglers wie z.B. WAECO MS 50 o.ä. genügt es, wenn man einen Widerstand von ca. 10 kOhm zwischen den Impulsausgang und Klemme 15 legt. Um das Signal an der 28-fach-Steckverbindung abgreifen zu können, muss sehr wahrscheinlich der Kontakt im Stecker nachgerüstet werden.
Siehe dazu auch den Artikel Geber G22 (Geschwindigkeit).
Versteckte Funktionen
Die 'versteckten Funktionen' der KIs von MJ1996 bis MJ1998 sind im Artikel Kombiinstrument (versteckte Funktionen) beschrieben.
Ersatz / Umbau
Probleme und Vorgehensweise sind im Artikel Kombiinstrument (Umbau) beschrieben.
Modifikationen
In der vwbuswiki entsteht derzeit ein Bereich, der sich mit diversen Modifikationen an den im T4 verbauten Kombiinstrumenten in Hard- und Software befasst